Das war mein 2010

In der vergangenen Silvesternacht tat ich etwas, das ich sehr selten tue: ich schaute zurück. Jedes Mal, wenn ich das tue, denke ich mir, ich sollte das öfter tun. Im Rückblick sehe ich, wie viele Wünsche ich mir erfüllt habe, anstatt diejenigen zu sehen, die ich mir noch nicht erfüllt habe. Ich sehe mein enormes Wachstum, während ich im Jetzt oft das Gefühl habe, festzustecken. Ich sehe den, der ich heute bin im Vergleich zu dem, der ich damals war. Dabei gefällt mir der heutige Reiner immer entschieden besser als der frühere. :-) Seit einigen Jahren ist der Rückblick immer voller Schönheit. Auf der anderen Seite bin ich auch jedes Mal froh darüber, dass ich so wenige Gedanken an die Vergangenheit verschwende. Ich sehne mich nicht in die Vergangenheit und wünsche mir nichts von ihr zurück. Das gefällt mir. :-)

Ich begann bei meiner Rückschau damit, Stichtage zu vergleichen. Wie waren die Silvesternacht und der 1. Jänner vor einem Jahr, und wie sind sie jetzt. Beides gefiel mir letztes Jahr gut und heuer besser. Mein Bewusstsein heuer ist viel größer als das vor einem Jahr. Mir ist Vieles sehr viel klarer, ich mache mir über sehr viele Dinge sehr viel weniger Gedanken als damals, um nicht zu sagen gar keine. Die Anzahl der unbequemen Steine, die ich auf die eine oder andere Art mit mir herum schleppte, ist stark gesunken Vor einem Jahr hatte ich viel mehr vor als jetzt, die Zahl meiner Ziele ist stark geschrumpft. Letztes Jahr hatte ich deutlich mehr Verpflichtungen als heuer. Sie lagen schwer auf mir, weil ich jede Art von Verpflichtung zutiefst verabscheue. Im Moment fällt mir eigentlich gar keine Verpflichtung ein, die ich empfinde. Das macht mich deutlich freier. Am 1. 1. 2010 war mir noch nicht bewusst, dass ich erwacht war. Ich empfinde zwar den Tag im Dezember 2009, an dem ich erkannte, dass ich meine Seele bin und es darüber hinaus nichts mehr gibt, mit dem ich mich vereinen könnte, dass mein Körper, meine Seele und mein Geist eins sind, und an dem ich mich wahnsinnig in mich verliebt habe, als den Tag meines Erwachens, doch das wurde mir erst später bewusst. Zunächst stand dieser Tag nur als wunderbarer Tag da, an dem ich etwas erkannte, der aber den wirklichen Erkenntnisprozess erst auslöste. (In meinem Buch Spirituelle Revolution beschreibe ich dieses Erlebnis sehr ausführlich.)

Anschließend ließ ich das Jahr 2010 an mir vorüber ziehen. Gleich der Jänner bot eine ganze Anzahl von Überraschungen. Es war mir mehrmals gelungen, mir bewusst Geld zu erschaffen. Kleine Beträge zwar, aber immerhin. Ich hatte ein ziemliches Hochgefühl dabei. Die ganz große Überraschung kam durch Thomas, der mich anrief, um mich zu fragen, ob ich seine Website Crimson Circle Österreich übernehmen wollte. Nach kurzer Bedenkzeit war mir klar, dass ich wollte. Und ich wusste schon, was ich daraus machen wollte. Das Ergebnis könnt ihr alle sehen. Diese Überraschung sollte mein Leben einschneidend und nachhaltig ändern, und sie war die erste, große göttliche Schöpfung 2010. Oder der erste Schritt dieser Schöpfung, wie immer man das sehen will. In den Monaten zuvor war in mir der Herzenswunsch herangewachsen, irgendetwas tun zu wollen, das den Austausch unter Shaumbra ermöglichen sollte, weil ich gesehen hatte, dass viele Shaumbra ganz alleine und isoliert um ihr neues Leben rangen und sich wenig verstanden fühlten. Dann kam dieser Anruf. Wohl gemerkt, Thomas und ich kannten uns vorher nicht. Seine innere Stimme sagte ihm, dass er mich anrufen sollte. Er wandte sich auch sonst an niemanden.

Mir war klar, dass ich eine neue Leidenschaft gefunden hatte, eine wirkliche aus dem Herzen. Der Wehrmutstropfen schien mir damals, dass ich damit kein Geld verdienen konnte. Aber das machte mir nichts. Außerdem stellten sich bei dem, was ich mit der Website vorhatte, eine Menge technische Herausforderungen. Ich dachte, dass ich unbedingt zumindest einen Menschen brauchte, der das entsprechende Wissen hatte und mir etliche technische Arbeiten abnehmen könnte. Was geschah? Ich fand diesen Menschen nicht. Stattdessen führte mich meine innere Führung zu dem richtigen Provider, über den ich zu einem Werkzeug fand, das Neue Energie in technischer Form ist, und mit dem ich ganz alleine mehr Wünsche erfüllen konnte, als ich hatte. Die nächste göttliche Schöpfung. Ich ließ mich nicht drängen. Wenn ich nicht weiter wusste, spielte ich Spider Solitär, solange ich Lust hatte. Der nächste Handgriff führte mich dann zur Lösung. Das machte ich etliche Male im Zuge des Erschaffens der Website.

Außerdem beschloss ich im Jänner, mich vom AMS abzumelden. Ich hatte kein Einkommen, dafür aber eine Tätigkeit, die kein Geld brachte, sondern kostete. Also weg mit dem Arbeitslosengeld. ;-) Als ich zum letzten Mal zum AMS ging, um mich freundlich von meiner Betreuerin zu verabschieden, fühlte ich mich großartig! Wie ich schon sagte, verabscheue ich Verpflichtungen. Einmal im Monat zum AMS zu gehen, einmal im Jahr einen Kurs zu machen, und jedes Monat eine Aufstellung über meine Einnahmen und Ausgaben abzuliefern, war mir entschieden zuviel. Für mich ist das richtige Maß an Verpflichtungen genau Null. ;-) Darüber hinaus wollte ich schon lange Zeit das schöne, neue Leben leben, in dem ich mir alles erschaffe, was ich will, in dem es keine Schuld, keine Verpflichtung und keine Vorschrift gibt, in dem ich alles wert bin und mir alles zusteht, in dem ich mir keine Gedanken darüber mache, woher die Dinge kommen, die ich brauche und will. Solange ich regelmäßig Geld vom AMS bekam, verließ ich mich darauf und brauchte nicht zu üben, selbst bewusster Schöpfer zu sein. Ich musste da raus, ich empfand es nur mehr als Last.

Am 28. 2. 2010 ging Shaumbra Österreich, die Plattform für Neue Energie, online. Ein Festtag für mich. Es war ein grandioses Gefühl. :-) Bereits im Vorfeld erntete ich viel Zustimmung zu meinem Vorhaben. An diesem Tag aber überschlugen sich die begeisterten Zuschriften. Es war ein großartiger Start. Viele Menschen sagten mir, dass sie genau das spürten, was ich hinein gelegt hatte, nämlich jede Menge Liebe und viel Neue Energie, nicht mehr und nicht weniger. Das war für mich die schönste Bestätigung. Und ich hatte noch etwas Wichtiges getan, ich hatte meinen Perfektionismus links liegen lassen. An jenem Tag sah die Plattform nicht so aus, wie ich sie haben wollte, was früher einen Launch verhindert hätte. Diesmal aber sagte ich mir, dass alles gut genug für einen Start war. Ich wollte unbedingt raus damit. – Wenn ich mir heute vor Augen führe, dass Shaumbra Österreich erst 10 Monate alt ist, kann ich es gar nicht glauben. Gab es für mich tatsächlich ein Leben davor? ;-) Ich habe einfach so viel erlebt seither, dass es mir vorkommt wie 5 oder 10 Jahre. Und Shaumbra Österreich ist ein solch integraler Bestandteil meines Lebens, dass es sich so anfühlt, als wäre es immer schon da gewesen.

Die Plattform wurde ziemlich schnell so erfolgreich, wie ich es mir nicht hätte träumen lassen. Die Anzahl der Besucher stieg schnell und stetig, die Anzahl der Mitglieder ebenfalls. Sie gehört längst zu den gut besuchten Websites im Spektrum der spirituell orientierten Sites. Sie ist nicht nur im ganzen deutschsprachigen Raum bekannt, sondern weit darüber hinaus. Mails, die ich aus aller Welt bekomme, zeigen mir, dass die Statistik nicht nur Fakes oder Robots ausweist, sondern dass da tatsächlich Menschen die Plattform besuchen. Und sie brachte mir einen so großen Nutzen, dass ich es nach wie vor schade finde, dass nicht mehr Shaumbra mehr schreiben.

Ich habe viele, viele Menschen kennen gelernt. Viele per Mail, etliche persönlich. Dieses Gut schätze ich sehr hoch. Ich hatte und habe den Austausch, denen ich vielen Anderen wünschte und wünsche. Er bedeutet sehr viel mehr als einfach nur angenehme und nette Unterhaltungen. Er führt zu Bestätigung, Verständnis, Erkenntnis und Wachstum. Deshalb hat Adamus im Shoud 1 der Meisterserie so auf den Austausch gepocht. Durch meinen Selbstausdruck, durch mein vieles Schreiben auf der Plattform, habe ich so viel Klarheit gewonnen und einige Prozesse rasant beschleunigt, dass ich wünschte, jeder würde diese Erfahrung machen. Einfach nur durchs Ausdrücken, Feedback ist nicht notwendig. Und, wie ich immer wieder höre, habe ich mit meinen Beiträgen manchen anderen Shaumbra Freude bereitet oder sie sogar inspiriert. Darüber freue ich mich sehr. :-)

Ein Punkt wäre für manche andere Menschen vielleicht nicht erfreulich, für mich aber schon. Ich habe einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Und ich bin ganz gern bekannt. ;-) Die Vorstellung, dass mich zuviel Bekanntheit einschränken könnte, wie ich sie früher einmal gehabt hatte, hatte ich davor schon aufgegeben. Und nun freue ich mich über meine wachsende Bekanntheit. Sie dient mir zB dabei, ein Buch zu verkaufen.

Was mich zum nächsten Meilenstein im abgelaufenen Jahr führt. Im Mai folgte ich meiner Inspiration zu Spirituelle Revolution. Eine wahrhaft göttliche Schöpfung! Zwischen ganz anderen Dingen kommt von links hinten ganz leise ein Gedanke, den ich sofort aufnehme und wachsen lasse. Binnen Minuten steht ein fertiges Buch vor mir, das nur mehr geschrieben werden muss. Gedacht, getan. Und ich denke mir, dass mir Shaumbra Österreich nun auch helfen wird, Geld zu erhalten, indem ich mein Buch dort vorstelle.

Zu dieser Zeit wurde auch ein anderer Gedanke immer deutlicher: Ich muss aus meiner Wohnung raus. Ich gestand mir endlich ein, dass ich schon seit einigen Jahren raus wollte. Raus aus dieser Wohnung und weg von dieser Gegend. Lange Zeit sagte ich mir ganz alt-bewusst immer wieder dieselben Argumente vor. Eine hübsche Wohnung, sehr preisgünstig, in einer infrastrukturell sensationell guten Umgebung, ich muss ja nicht, es drängt mich nichts … bla bla bla. Doch! Es drängte mich etwas! Nämlich mein Inneres! Ich gehörte dort einfach nicht mehr hin. Fast 17 Jahre waren mehr als genug. Es fühlte sich alles alt und erdrückend für mich an. 2009 unternahm ich schon einen Versuch, eine andere Wohnung zu finden, natürlich ohne Erfolg, denn mit Anstrengung funktioniert in der Neuen Energie einfach nichts. Diese Erfahrung hatte ich nun wirklich oft genug gemacht. Darüber hinaus spürte ich, dass ich auch eine Pause von Wien machen wollte, raus aus der Stadt.

Eine Aussage von Tobias lag unterschwellig in mir, die ganze Zeit über. Er sagte einmal sinngemäß: „Ihr wollt immer Sicherheit nach dem alten Muster. Ihr wollt wissen, wie der neue Weg aussieht, bevor ihr ihn geht. Aber so geht das nicht. Ihr müsst eine Wahl treffen, ohne zu wissen, was kommen wird, und vertrauen.“ Ich tat ja das früher auch schon, indem ich zB meine Jobs immer kündigte, bevor ich mir einen anderen suchte. Bei der Wohnung ging es nun ans Eingemachte. Die Alternative, unter der sprichwörtlichen Brücke zu landen, schwebte vor meinem geistigen Auge. Zumal ich nicht einmal annähernd über ein fixes Einkommen verfügte. Dann drängte sich mir auch noch Kuthumi auf, der einmal sagte „Im Zweifel wählt die Erfahrung“, und mich damit mitten ins Herz traf.

Im Juni entschied ich also, ins kalte Wasser zu springen und meine Wohnung aufzugeben. Ich vertraute darauf, dass sich alles finden und fügen würde. Und es lief großartig. Es gab jede Menge Dinge zu tun, Möbel zu verkaufen, Verhandlungen mit dem Hausbesitzer bezüglich Ablöse der Investitionen und Übergabe zu führen, entrümpeln, schließlich auch noch einen Installateur zu finden (Binnen zwei Tagen!) und was weiß ich für zig Kleinigkeiten. Alles lief wie am Schnürchen. Nein, eigentlich besser. In vielen Dingen tat ich gar nichts und ließ die Dinge geschehen. Und sie geschahen. Ich las, schrieb an meinem Buch, schrieb viel Tagebuch, ging spazieren, saß im Park oder im Kaffeehaus usw. Vor allem kümmerte ich mich um keine Bleibe. Die erste Wohnmöglichkeit flog mir zu, und zwar genau an dem Tag, an dem ich sie brauchte. In dem ganzen Prozess gab es eine bewusste, göttliche Schöpfung nach der anderen. Ich schwelgte in Hochgefühlen.

Jenseits der Ungewissheit über meine Zukunft sah ich mich in jenen Tagen einer anderen Herausforderung gegenüber: Wo bin ich zu Hause? Wir sagen alle gerne, dass wir nur bei uns oder in uns zu Hause sind. Aber ist das wirklich so? Diesen Glauben stellte ich auf die Probe. Bei jedem kleinsten Ding, von dem ich mich trennte, spürte ich das Durchschneiden von Bändern. Wo bin ich zu Hause? In einer Wohnung? In einer Stadt, einem Land? Oder bei mir? Die Antwort war: bei mir. Aber sie war nicht selbstverständlich. Ich konnte nicht einfach ganz normal den Aktivitäten nachgehen, die zu tun waren. Ich musste ganz bewusst viel Zeit nichts tuend mit mir verbringen oder Tagebuch schreiben, um nicht aus meiner Mitte zu fallen. Aber die Erfahrung war großartig.

Im Juli bemerkte ich etwas, über das Adamus im Oktober sprach: Mangel an Vertrauen. Es fühlte sich an, als ob ich 99% Selbstvertrauen gehabt hätte, aber eben nicht 100%. Dieses 1% wurde so groß, dass die restlichen 99% nicht mehr zählten. Ich spürte erstmals deutlich, dass es in diesem Punkt nur ganz oder gar nicht gab. Als ich im Oktober Adamus hörte, schoss es mir durch Mark und Bein. Die Dinge gerieten ins Stocken, immer weniger lief nach Wunsch. Mein Problembewusstsein wuchs. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und mich abzulenken. Mit wenig Erfolg. Ich befand mich in einer Situation, die jeder kennt: Ich wollte etwas machen, etwas erschaffen, das nicht funktionierte. Was ich auch tat, führte nicht zum Erfolg. Ich vertraute nicht darauf, dass alles richtig war, was geschah. Das machte alles immer unbehaglicher.

Im Juli musste ich meine erste Bleibe verlassen. Ich begann, Freunde und Verwandte zu besuchen. Ich hatte mich ja auf eine Reise vorbereitet. Allerdings fiel mir nichts mehr in den Schoß, ich musste mich um alles bemühen. Im August stellte ich mein Buch fertig, dessen Verkauf auch prompt gut anlief. Es funktionierte also doch etwas! Das sensationelle Feedback baute mich auf in einer Phase, in der ich wegen meiner Wohnsituation eher verzweifelt war.

Im September ging der Buchverkauf zurück. Als ich gerade in München war, versiegte er völlig. Keine Einnahmen mehr, keine Wohnmöglichkeit mehr, denn in ein paar Tagen musste ich dort weg. Jeglicher Energiefluss schien zum Stillstand gekommen zu sein. Nachdem nun aber schon zwei Monate im Grunde kaum etwas funktionierte und ich meinen Vertrauensmangel spürte, fühlte ich mich wieder völlig getrennt. Ich spürte mein Inneres nicht mehr, meinen göttlichen Kern. Das war für mich die größte Katastrophe! Reiner, wo bist du? – Keine Antwort. Mittellos, obdachlos, selbstlos. So fühlte ich mich. Das war traumatisch.

Was sollte ich in dieser Situation tun? Es gab nur eines: Ich musste auf Shaumbra Österreich schreiben, wie es mir ging und dass ich mir Hilfe wünschte. Dennoch war es kein Vorhaben in dem Sinn, dass ich etwas tat, von dem ich glaubte, dass es zum Ziel führen würde. Es war einfach ein innerer Drang, ich musste das aufschreiben. Nur hier konnte ich Verständnis erwarten. Die Menschen der „normalen“ Welt (Joya nennt sie treffend die schlafenden Engel der Anderswelt.) erklärten mich ja nur für verrückt.

Ich habe nichts erwartet – und alles bekommen. Es war wieder wie zuvor: Alles, was ich brauchte und wollte, flog mir zu. Ich meine nicht nur die Befriedigung meiner Grundbedürfnisse des Überlebens. Das wäre ja traurig, denn dann würde ich jetzt überleben. Ich lebe aber, und das ist etwas ganz anderes. :-) Viele Menschen haben mir ihre Hilfe zuteil werden lassen. Etliche davon sehr still, ohne öffentliche Sichtbarkeit. Ich habe wieder einmal gesehen, wie viele Menschen Shaumbra Österreich regelmäßig besuchen und lesen, ohne hier registriert zu sein. Es gibt also viele Beteiligte an dieser Plattform. Der Nutzen, den sie mir diesmal gebracht hat, kann unmöglich berechnet werden.

Meine Krise führte mich ins Grünhexenland in die Südsteiermark. Erst nach und nach bemerkte ich, wie viele Wünsche, die ich hatte, hier in Erfüllung gingen, sich hier manifestierten. Ein Beispiel. In meiner konkreten Notsituation im September wünschte ich mir nur irgendeine Wohnmöglichkeit. Mein eigentlicher Wunsch war aber natürlich eine komfortable Bleibe außerhalb von Wien, eher im ländlichen Raum, der Einfachheit halber in Österreich. Davor hatte ich immer wieder einen sehr unkonkreten Gedanken an ein Haus am Land. Nun, hier bewohne ich mein eigenes Haus, am Land, in Österreich. Nebst diversen materiellen Dingen wünschte ich mir Menschen, die mich verstehen. Ich meine, richtig gut verstehen. In Joya bin ich jemandem begegnet, den ich als vollständig erwachten Menschen bezeichnen würde. Ein seltenes Vergnügen! Sie braucht mein Buch ganz bestimmt nicht. ;-) Dem entsprechend sieht das Leben hier aus. Souveräne Wesen leben in einer Gemeinschaft. Jeder folgt seinem göttlichen Willen, es gibt keine Dramen, keinen Zwang, schon gar kein Bevormunden, keine Erwartungen in andere Menschen und viel Freude. Das bedeutet wesentlich mehr, als es diese kurze Aufzählung vermuten lässt. Ich gehe nicht mehr ins Detail, weil ich über meine Erfahrungen im Grünhexenland gesondert schreiben möchte.

Nach und nach erholte ich mich von meinem Schock und fand wieder zu mir selbst. Und ich machte das, wovon Adamus dann im November sprach: radikales Entmustern. Ohne dass ich es vorhatte, ließ ich einige sehr gewohnte Muster los. Was möglicher Weise dazu führte, dass Andere enttäuscht von mir waren, weil sie ja meine Muster auch gewohnt waren. Die Shouds vom Oktober und November waren überhaupt die Shouds für mich. Es waren praktisch meine. ;-) Ich erlebe hier in einer Gemeinschaft das, was ich davor nur von mir selbst kannte, nämlich einfach nur immer der inneren Stimme folgen. Und so nebstbei sehe ich Schlag auf Schlag eine bewusste Schöpfung nach der anderen von mir.

Zusammenfassend kann ich über 2010 sagen:

Nie zuvor habe ich mich so oft und so intensiv als bewussten Schöpfer erlebt, nicht einmal annähernd. Nie zuvor bin ich so radikal und konsequent meiner inneren Stimme, meinem göttlichen Willen, oder wie immer man das bezeichnen mag, gefolgt. Dabei habe ich natürlich gelernt, diese Stimme auch zu hören, was nur deshalb so schwierig scheint, weil es so einfach ist. Ich habe einige alte Themen sich lösen lassen und mich von einigen Mustern befreit, die ich vorher nicht einmal als Muster erkannt hätte. Ich hatte jede Menge wunderbare Begegnung mit großartigen Menschen. Mein Leben ist sehr viel einfacher geworden, mein Rucksack sehr viel leichter. Ich habe eine Berg- und Talfahrt erlebt, von der ich jetzt weiß, dass ich sie nicht erleben hätte müssen, wenn ich vertraut hätte, von der ich aber auch weiß, dass sie gut und richtig war. Und ich hätte mir zu Jahresbeginn in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass das Jahresende so aussehen würde. Wenn ich mir das alles so ansehe, weiß ich, dass ich 2011 viel zu erwarten habe. Und ich habe immer noch Ängste, die sind halt da. :-)