Über das Vertrauen in sich selbst

Manchmal macht mir mein Verstand vor, ich hätte Probleme. Und manchmal steige ich darauf ein, ich glaube meinem Verstand. Und dann suche ich Lösungen in meinem Verstand. Das ist ganz schön grotesk, ich weiß, aber das Massenbewusstsein und die eigene Geschichte sind Kräfte mit großer Gravitation. Und wenn ich mich auf das Spiel eingelassen habe, bin ich eben drin. Bis ich wieder aussteige. wink

Jedenfalls habe ich festgestellt, dass ich, wenn ich im Spiel drin bin, völlig jenseits meines Vertrauens in mich selbst bin. Es fühlt sich an, als ob ich gar kein Vertrauen hätte. Und wenn ich das bemerke, frage ich mich: „Ist es wirklich so schlimm um mich bestellt? Habe ich tatsächlich gar kein Vertrauen in mich, in meine Göttlichkeit, in meine Menschlichkeit?“

Und eines Tages habe ich mir das näher angeschaut – und sofort Antworten erhalten. Ich schreibe hier von mir, natürlich, aber ich sehe deutlich, dass das alles bei den anderen sehr ähnlich ist, und deshalb schreibe ich darüber.


Als ich mir das angeschaut habe, habe ich sofort gesehen, dass ich sehr wohl Vertrauen in mich habe, auch in den schlimmsten Zeiten. Bloß verliere ich es aus den Augen, solange ich im Verstandesspiel drin bin. Zuerst ist mir das Vertrauen in meine Göttlichkeit aufgefallen. Ich habe immer, zu jeder Zeit, ein absolutes und unumstößliches Vertrauen in meine Wahrnehmung, in mein Gespür. Ich zweifle nie daran, dass mir mein Gespür die perfekte Wahrheit über mich selbst sagt. Ich könnte das auch die innere Stimme, die Stimme der Seele, oder den sechsten, siebenten (usw.) Sinn nennen.

Und dieses Vertrauen ist eine riesige Menge! Es navigiert mich, den Menschen, durchs Leben. Es navigierte mich durchs Erwachen und durch das Leben nach der Erleuchtung. Es war immer richtig und hat mich nie enttäuscht. Im Gegenteil, diese innere Stimme ist auch in den dunkelsten Nächten das Tröstlichste, was mir begegnen kann.

Vielleicht ist dein Vertrauen in deine Göttlichkeit ein bisschen weniger stark ausgeprägt als bei mir, aber es ist da. Schau auf dein Leben, und du wirst es sehen.


Nun hatte ich mein Vertrauen in meine Göttlichkeit neu entdeckt. Und war irgendwie in dem Glauben, dass ich meiner Menschlichkeit nicht so ganz über den Weg traute. Doch am nächsten Tag ist mir mein Vertrauen in das Menschliche förmlich ins Gesicht gesprungen.

Ich vertraue darauf, dass ich mit anderen Menschen in einer guten Art und Weise umgehen kann. Ich vertraue meinem Körper. Funktioniert er nicht einfach großartig? In jedem Moment? Ich vertraue darauf, dass ich schreiben kann, dass ich mit der Technik umgehen kann, dass ich meine Wohnung gemütlich gestalten und sie sauber und in Ordnung halten kann. Oh, die Liste wächst ja ins Unendliche! surprise

Kurzum, ich vertraue auf jede Fähigkeit, die ich als Mensch einmal erworben habe. Naja, auf fast jede. Ich konnte zB einmal gut singen, das ist jetzt weg. Aber nur deshalb, weil ich einmal aufgehört habe, viel zu singen. Aber ich bin mir sicher, dass ich mit etwas Übung wieder gut singen könnte.

Dieses Vertrauen in das Menschliche ist ganz selbstverständlich da, ich denke nie darüber nach. Es ist die selbstverständliche Voraussetzung für alles, was ich auf der menschlichen Ebene tue.

Deine Liste sieht sicher anders aus als meine, du hast andere Fähigkeiten erworben als ich. Aber es gibt diese Liste. Schau sie dir an, und sag dann nie mehr, dass du deiner Menschlichkeit nicht vertrauen würdest.


„Worin besteht denn nun also das mangelnde Vertrauen genau?“, habe ich mich als nächstes gefragt, „ich vertraue meiner Göttlichkeit und meiner Menschlichkeit. Was ist da los?“ Unverzüglich nach der Frage war die Antwort da.

Es sind die drei großen Problembereiche, Geld, Beziehungen und Gesundheit. Letztere ist ein Sonderfall. Dazu später mehr.

Ich bleibe also zunächst einmal beim Geld und bei den Beziehungen. In der alten Energie, vor unserem Erwachen, waren das klassische Aufgabenbereiche des Menschen, des menschlichen Selbsts. Wir kümmerten uns darum, dass wir Einnahmen hatten, auf alte Art. Und wir kümmerten uns darum, dass wir Beziehungen hatten, auf genauso alte Art. Am Beginn unseres Erwachens taten wir das noch immer. Mit zunehmender Dauer des Erwachensprozesses wurde aber beides immer schwieriger, zumindest bei den meisten erwachenden Menschen. (Bei mir wurde es schon schwieriger, bevor mein bewusstes Erwachen begann.)

Ich habe so viele Erwachende kennengelernt, die sich einfach nicht mehr auf alte Art ihre Einnahmen verschaffen konnten und wollten. Die alten Beziehungen haben sie zu einem großen Teil gehen lassen, oft unter Schmerzen. Dann sind sie dagestanden, einsam und pleite. Und mit einem Schlag war jedes Vertrauen weg. So schien es zumindest. Und dann haben sie versucht, auf die Göttlichkeit zu vertrauen. Das hat nicht funktioniert. Dann kamen wieder Versuche, auf alte, menschliche Art Geld und Beziehungen aufzubauen. Und das funktionierte auch schlecht bis gar nicht. Dann kam das Bitten und Flehen und Verlangen und Einfordern. Aber alles für die Katz, nicht wahr?

Der Kern des Dilemmas ist folgender. Wie ich schon sagte, waren wir in der alten Energie als Menschen in der Pflicht, uns um Geld und Beziehungen zu kümmern. In der Neuen Energie jedoch ist beides nicht Aufgabe des Menschen! Und zwar gar nicht, überhaupt nicht. Das ganze Spiel auf der Erde war auch nie so gedacht, dass wir uns darum kümmern sollten, aber wir haben es halt so gewollt. Im Laufe des Prozesses des Erwachens oder auch erst nach der Erleuchtung wandert die Kompetenz für Geld und Beziehungen vom Menschen zur Seele, sozusagen.

Unsere Göttlichkeit kümmert sich ohne unser Zutun um ausreichend materielle Mittel und um passende Beziehungen. Als Menschen haben wir dabei eine wesentliche Aufgabe, und zwar Loslassen. Wir müssen unsere Vorstellungen und Glaubenssysteme darüber, wie wir zu genügend Geld und guten Beziehungen kommen, loslassen. Solange wir das Festhalten, entziehen wir unserer Göttlichkeit den Handlungsspielraum. Zum Loslassen brauchen wir Vertrauen, weil wir das Alte kennen und das Neue nicht. Voià, der Teufelskreis hat begonnen.

Nun noch zum Sonderfall Gesundheit. Grundsätzlich haben wir ja ein Urvertrauen in unseren Körper. Wir vertrauen darauf, dass wir gehen können, wenn wir wollen, sehen und hören, dass das Herz schlägt, Blut produziert und durch den Körper gepumpt wird, dass die Verdauung arbeitet usw. usf. Andererseits nimmt kaum etwas so stark zu wie die Manipulation unsere Gesundheit betreffend. Also haben viele, sehr viele Menschen ihre Kompetenz über ihren Körper abgegeben. An die Ärzte, die Medizin, das Gesundheitswesen, an die Pharmaindustrie usw. Und immer mehr auch an beliebige Medien. Menschen sind nur allzu bereit, sich über Zeitungen, Fernsehen und Internet jeden erdenklichen Schmarren über ihre Gesundheit einreden zu lassen. Und deshalb ist die Gesundheit ein Sonderfall.

Die Gesundheit ist durchaus Angelegenheit des Menschen, jedes einzelnen Menschen. Diese Kompetenz wandert also nicht zur Seele. Aber es macht einen signifikanten Unterschied, ob ein Mensch bewusst die Seele im Körper wohnen lässt oder nicht. Das hat eine große Auswirkung auf das Gleichgewicht des Körpers.


Was kannst du nun tun, wenn du nicht bzw. nicht mehr in dich vertraust?

Aufgeben.

Totales Aufgeben. Aufgeben bedeutet, keinen Versuch mehr zu unternehmen, zu einer Lösung zu kommen. Weder durch Handeln noch durch Denken. Vor allem nicht durch Denken! Der Verstand kennt die Lösungen nicht, auch wenn er gern so tut, als ob.

Wenn du aufgibst, gibst du deiner Göttlichkeit die Möglichkeit, die Dinge für dich zu arrangieren. Aufgeben ist Loslassen, endlich. Und damit du in der Zwischenzeit nicht wieder in aberwitzige Gedanken verfällst, lenk dich ab und genieße das Leben.

Und erinnere dich daran, dass du vertraust, wie ich es oben beschrieben habe. Das stärkt dein Vertrauen in dein Vertrauen.

Kommentare

Ich hab auch schon 2-3 mal versucht, einen Beitrag von dir zu kommentieren.. es klappte einfach nicht! Ich denke, der PC reagiert auf Chaos im Kopf..und reagiert mit Chaos :)) nicht zu glauben.
Loslassen ist gut, Aufgeben und Erlauben ist gut.. naja..Theorie und Praxis :-)) aber es wird immer besser.
Also wenn meine Seele jetzt schon die Kompetenz für meine Finanzen hätte, würde ich für die Zukunft schwarz sehen :-)) ... Nein, Spaß.. ich weiß, Geld ist sicher eine ganz große Ablenkung auf dem Weg.. schade eigentlich :-))
Liebe Grüße

Hallo Inge,
das mit der elektronischen Energie wurde weiter oben schon besprochen. ;-)
Zum Loslassen, Aufgeben und Erlauben: Ich weiß, dass das sehr schwer ist. Es ist einfach, aber sehr schwer. Es widerspricht allem, was der Mensch davor gewohnt war, deshalb fällt es ihm so schwer.

Die Seele HAT die Kompetenz für deine Finanzen, immer. Du musst sie nur machen lassen. Womit wir wieder beim Loslassen usw. wären. ;-) Und: Geld war einmal eine Ablenkung, aber über dieses Stadium bist du längst hinaus.

Lieber Reiner,

das Loslassen fällt auch mir unglaublich schwer. Dazu kommt, dass ich nach der langen Zeit der Zurückgezogenheit wieder raus will ins Leben. Geld soll niemals mehr eine Einschränkung sein. Jedoch sehe ich das Geld momentan nicht und schon beginnt der Kreislauf von vorne (ständiges Analysieren, Vertrauen ist wieder weg etc.)
Ich habe mehrere Anläufe für diesen Kommentar unternommen, wollte mich fast schon zum Thema Geld auslassen ...
Während des Schreibens hat mich jedoch ein Gefühl überrollt, dass ich lange nicht mehr kannte: Ich brenne förmlich für das Leben und ich habe hier noch einiges vor. Jetzt geht es erst richtig los! :-)

VG, Stefan

Lieber Stefan,
ich kenne das alles, wovon du schreibst. Ein kurzer Kommentar zum Thema Geld: Geld ist ein Thema, solange du es zum Thema machst. Darin liegt die Ursache des Mangels. Und: Mit Analysieren kommst du nicht weiter, widerstehe dieser Versuchung. ;-)
Viel wichtiger ist allerdings, was du am Schluss sagst. Im Schreiben hattest du eine deutliche Wahrnehmung. Es geht also wieder einmal um den Selbstausdruck, dessen zentrale Wichtigkeit ich immer und immer wieder betone. Und da dachte ich mir, dass der Gemeinsame Raum goldrichtig für dich wäre.
LG, Reiner

Lieber Reiner,

vielen Dank für deine Antwort! Du hattest vollkommen Recht, es ist das ständige zum Thema machen. In mir herrscht so eine Ruhe und Stille, das ist sehr ungewohnt. Da kommt man aus Langeweile und Gewohnheit wieder auf die Idee, an Themen zu arbeiten. Gleichzeitig frage ich mich, wie es jetzt so weitergeht im Leben, außer es voll und ganz zu genießen :-)

VG, Stefan

Hallo Reiner. Was ich viel interessanter finde ist das ich nichts schreiben kann oder viel eher senden wenn ich im Problem denken bin. Es ist mir schon öfter passiert aber immer nur dann.

Und jetzt weiß ich nicht mehr was ich gestern darüber gedacht habe. Ich weiß nur das ich mich die letzten Tage sehr schwer gefühlt habe und lauter Probleme gesehen habe. Oh ja mein Verstand hatte eine Menge Ideen aber die finde ich schon lange nicht so passend. Also was "tu n" es ist wieder mal so einfach.. nichts tun. Einfach leben und alles löst sich auf. Wie von Zauberhand ist meine Liebe, mein Vertrauen und meine Leichtigkeit wieder da.
Liebe Grüße

Das mit dem Problemdenken. Ich habe schon oft festgestellt, dass alles, was elektrisch bzw. elektronisch ist, sehr stark auf Bewusstsein reagiert.

Ja konnte ich auch schon öfters beobachten. Wir hatten mal ein Fernsehteam bei uns zu Hause. Und lach es ging keine Kamera. Der Kameramann war total verzweifelt ich habe erst mal für alle Cafe gemacht und wir haben uns kurz unterhalten und dann ging sie wieder. Er konnte das nicht verstehen aber ich