Einfach ausgedrückt ist verkörperte Erleuchtung die Phase im Leben eines Menschen, in der alles von der Seele in den menschlichen Körper kommt. Das war nämlich noch nie der Fall.
Im lemurischen Zeitalter war es noch ähnlich, die Seele schlüpfte in verschiedenste Körper, nicht nur in die Vorläufer des modernen Menschen, und wieder hinaus. Sie probierte alles Mögliche aus, von kleinen Insekten bis zu Walen, in die sie oft schlüpfte, was das heutige Naheverhältnis zwischen Walen und Menschen erklärt. Aber da wusste die Seele selbst noch nicht, wer sie war, sie glaubte ein Teil von Zuhause zu sein, was es da schon längst nicht mehr gab. Sie schlüpfte also in einen biologisch Körper und wieder hinaus; oder der Körper starb. So lernte die Seele langsam, innerhalb eines Körpers zu überleben. Das ist die erste Programmierung eines Menschen, der mittlerweile der Favorit der Seelen zum Inkarnieren geworden war. Die Programmierung zu überleben ist heute nach wie vor bei fast allen Menschen aktiv und steht auf der Prioritätenliste ganz weit oben.
Im zweiten irdischen Zeitalter, in Atlantis, war das Vergessen um die eigene Herkunft schon eingebaut. Das war ganz und gar absichtlich, denn wenn die Seele weiß, woher sie kommt und wohin sie geht, ist das ganze Leben nicht mehr als ein Film, den die Seele sieht. Die Seelen wollten aber keinen Film sehen, sondern in der Erfahrung sein. Sie wollten wissen, wie es ist, ein Mensch zu sein.
In Atlantis wurden die Menschen standardisiert, sowohl ihr Körper als auch ihr Verstand, der mittlerweile immer wichtiger geworden war. Die Menschen sollten alle im Grunde gleich aussehen und die gleiche geistige Kapazität haben. So konnte man sie besser steuern, was auch geschah. Das war der Beginn des Missbrauchs durch die Oberschicht, die auch die spirituelle Oberschicht war. Es gab zwar keinen Gottesbegriff, aber die atlantischen Eliten wollten herrschen. Wieder wurden Menschen programmiert, und zwar nach dem Prinzip Belohnung und Bestrafung. Das war nun möglich, da die Menschen nicht mehr wussten, woher sie kamen und wohin sie gehen würden.
Überleben und Belohnung/Bestrafung, die zwei Programmierungen der ersten zwei irdischen Zeitalter. Beide sind bei den allermeisten Menschen nach wie vor aktiv und bestimmen im Wesentlichen das Verhalten der Menschen. Und leider auch ihr Leiden.
Nach dem atlantischen Zeitalter, das von dem antiken, griechischen Philosophen Platon zum ersten Mal erforscht und dokumentiert wurde, waren die Menschen im Grunde ziemlich verloren. Sie wussten nicht einmal ansatzweise, wer sie waren, geschweige denn woher sie kamen und wohin sie gingen. Das Bewusstsein der Menschen wurde noch einmal verdichtet, sodass es mittlerweile ziemlich undurchdringlich war. In dieser Zeit ist auch ein Gottesbild entstanden, weil die Menschen glaubten, dass es doch irgendwas geben müsste, das den Überblick und den Durchblick hatte. Und sie brauchten etwas, woran sie sich anhalten konnten, und sie brauchten Hoffnung [...]
Und nun springe ich wieder ins Hier und Jetzt. Die Menschen, die in der heutigen Zeit ihre Erleuchtung erfahren, bringen alles von der Seele, die sie sind, in ihren Körper. Das geschieht nicht gleich bei der Erleuchtung, das würde die Menschen auch hoffnungslos überfordern. Es beginnt mit einem gewissen Abstand zur Erleuchtung nach und nach. Die Seele kommt Zug um Zug in den menschlichen Körper. So hat der Mensch immer ein bisschen Zeit, sich an den neuen, veränderten Zustand zu gewöhnen, Und auch die Seele hat Zeit, sich an das Wohnen in einem Körper zu gewöhnen, denn auch für sie ist das alles sehr neu und sehr ungewohnt. Und ziemlich eng. [...]
Ich habe das Kapitel für Kapitel in diesem Buch beschrieben. Oder besser gesagt, ich habe versucht, es zu beschreiben. Die menschliche Sprache ist sehr begrenzt, und ich stoße bei meinen Versuchen total an meine menschlichen Grenzen. Leider bin ich kein Literat, der könnte das sicher besser ausdrücken. Und sogar ein Literat würde an seine Grenzen stoßen. Ich kann nur immer wieder versuchen, dein Gefühl anzusprechen, sodass du selbst mit deinem Gefühl erfassen kannst, wovon ich schreibe.
Alles, was der Mensch jetzt erfährt, wird aus der Perspektive der Seele erfahren, was der Erfahrung eine völlig neue Dimension gibt. Wobei die unguten Dinge, die durch ewige Zeiten von Menschen mit der Erfahrung assoziiert wurden, komplett entfallen. Die Seele macht ja diese Erfahrung zum ersten Mal, schleppt also nicht alle möglichen Assoziationen mit. Sie erfährt ganz pur, was die Erfahrung ist. Ein gutes Beispiel sind die menschlichen Emotionen. Die Seele erlebt jetzt jede Emotion pur, ohne die lange Liste von menschlichen Bewertungen. Und plötzlich ist jede Emotion wunderschön! Für die Seele ist alles wunderschön.
Die menschliche Liebe sticht natürlich hervor, sie hat ja ohnehin schon diese besondere Bedeutung. Menschen verknüpfen sie halt seit Ewigkeiten mit unzähligen Erwartungen und Ängsten. Doch wenn diese Konnotationen fehlen, bleibt die pure menschliche Liebe aus der Sicht der Seele. Und die ist schlicht und einfach umwerfend. Sie ist so grandios, dass die Seele – und jetzt auch der Mensch – sie jeden Tag erleben will, am liebsten gleich fünf Mal täglich. Ich habe ja geschrieben, wie oft ich mich verliebe, und welch geringe Anlässe genügen, mich zu verlieben.
Und wenn ein Mensch erlebt, wie sich die Seele freut, haut ihn das glatt um. Das ist wirklich fast nicht auszuhalten. [...]