Vier Phasen nach der Erleuchtung

Nach der Erleuchtung passieren noch ziemlich viele Dinge, die den Erleuchteten zum Meister werden lassen. Es gibt einen Prozess von der Erleuchtung zur Meisterschaft, der verdammt lange dauern kann und verdammt steinig sein kann. Aber nur dann, wenn man über diese Dinge nicht Bescheid weiß.

Ich habe vier Phasen identifiziert (und natürlich erlebt), die der Erwachte nach dem Erwachen durchläuft. Diese Phasen gehen natürlich ineinander über und laufen teilweise parallel ab. Es ist aber so, dass eine Phase bereits begonnen haben muss, bevor die nächste beginnen kann.

Die Realisierung

Du hast also dieses bedeutende, lebensverändernde Ereignis erfahren, von dem du weißt, dass es eminent und fundamental war. Seit diesem Ereignis fällt es dir schwer und immer schwerer, mit Raupen zu kommunizieren oder mit ihnen Aktivitäten nachzugehen, die dich in Wahrheit überhaupt nicht mehr interessieren. Du merkst zunehmend, dass du anders bist als die anderen und dass dieser Unterschied signifikant ist. Du merkst nicht nur, dass du anders bist als die schlafenden Menschen, sondern auch, dass du dich von den Erwachenden unterscheidest, falls du welche kennst.

Der Unterschied zwischen dir und allen anderen besteht darin, dass du bereits erwacht bist. Du bist bereits ein Schmetterling. Du bist schon das, was du so lange sein oder werden wolltest. Du hast es nur noch nicht realisiert. Oder mit anderen Worten, du hattest noch nicht dieses innere Erleben, das Wissen der Ebene 4, das dich plötzlich sehen ließ.

Wenn du nach deinem Erwachen keine unterstützende Umgebung hast, kann es mehrere Jahre dauern, bis du erkennst, dass du schon erleuchtet bist. Die verschiedenen Gruppen der Erwachenden sind dabei keine unterstützende Umgebung. Dort geht es immer ums Erwachen und nie ums Erwachtsein. Du willst diese Gruppen nicht verlassen oder zumindest ein bisschen mehr auf Distanz gehen, weil du sie liebst und dich dort so geborgen fühlst. Aber sie halten dich zurück, sie gaukeln dir auf ewig vor, dass du noch immer ein Erwachender bist. Bist du aber nicht, du bist erleuchtet.

Wenn du das nicht weißt, spielst du die Spiele der Erwachenden mit, du arbeitest an deinem Erwachen. Du versuchst, etwas zu erreichen, was schon da ist. Das kann sehr frustrierend sein.

Die Einzelgänger, die keiner Gruppe angehören und nur für sich sind, haben es genauso schwer. Denn die haben nur Raupen um sich, mit denen sie immer weniger anfangen können und die sie wieder zurück in ihr altes Bewusstsein holen wollen. Sie führen eine Reihe von Kämpfen mit sich selbst, solange sie ihre Erleuchtung noch nicht realisiert haben. – Ich weiß allerdings nicht, was zäher ist, Teil einer Gruppe oder Einzelgänger zu sein. Die Tücken der Gruppe sind jedenfalls nicht zu unterschätzen.

Erst nach der Realisierung, nach diesem inneren Erleben, bist du in der Phase 5 des Erwachens. Das ist ganz klar, denn solange du nicht weißt, dass du schon erwacht bist, kannst du nicht die Phase des göttlichen, integrierten Menschen erleben. Allerdings bist du dann sofort in Phase 5, gleich nach dem Realisieren. Vielleicht mit einer Verzögerung von wenigen Tagen, aber das war's dann auch schon. Und jetzt erfährst du einmal dieses absolut umwerfende göttliche Leben.

Die Spirale

Wie ich in den Fünf Phasen des Erwachens beschrieben habe, gibt es zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen eine Wellenbewegung, die eigentlich eine Spiralbewegung ist. Das bedeutet, dass du unweigerlich nach deiner ersten Phase 5 wieder in die Trennung fällst. Und das tut so weh, wie noch nie in deinem Leben etwas weh getan hat. Denn du hast dich schon in deiner Göttlichkeit erlebt, du hattest schon dieses total überwältigende Leben, du warst über eine gewisse Zeit dauerhaft mit DIR verbunden. Und dann bist du wieder der getrennte Mensch, wie früher. Du hast keine Ahnung von deiner Göttlichkeit, sie ist nur mehr eine Erinnerung im Verstand, die so flach ist, dass alles nur mehr zum Weinen ist.

Das kann ein Höllenschmerz sein. Es bricht im wahrsten Sinn des Wortes eine riesige Welt zusammen. Du fühlst dich mindestens in die Hölle zurück verfrachtet. Und die anderen verspotten und verhöhnen dich. „Haha, der hat sich eingebildet, erleuchtet zu sein. So ein Blödsinn! Er ist genauso blind wie wir.“

Aber die Spirale dreht sich weiter, sie ist nicht aufzuhalten. Dein zweites Erwachen, also die nächste Erfahrung deiner Göttlichkeit, oder besser gesagt, deiner Gesamtheit, kommt mit absoluter Sicherheit. Nun kennst du dich schon in deiner Gesamtheit. Du kriegst zwar deutlich mit, dass du wieder integriert bist, dass du wieder in Phase 5 lebst, aber es fühlt sich vielleicht flacher für dich an, weniger überwältigend als beim ersten Mal. Einfach nur deshalb, weil du es schon kennst.

Ebenso sicher wie die zweite Integration kommt die zweite Trennung. Aber die nimmst du jetzt schon sehr gelassen, du kennst das Spiel schon. Du kannst nun schon ziemlich gut darauf vertrauen, dass die nächste Phase 5 bald kommen wird.

Das geht ein paarmal so hin und her, bis die Spirale eng genug ist, dass du den Tanz deiner großen zwei Aspekte (den menschlichen und den göttlichen) nicht mehr wahrnimmst. Wie oft? Ich würde sagen, nicht öfter als drei oder vier Mal.

Diese zweite Phase der Erleuchtung dauert insgesamt nicht sehr lange. Es ist natürlich individuell verschieden und kommt darauf an, welches Leben du führst und ganz besonders darauf, wie sehr du dich von Verzweiflung, Sorgen und Selbstmitleid zerfressen lässt, wenn du deine erste Trennung erfährst. Aber ich würde sagen, dass sich der Zeitraum irgendwo zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren bewegt. Wobei ich zwei Jahre für weniger wahrscheinlich halte als etwa ein Jahr.

Die Anpassung

Es wäre genauso zutreffend, diese Phase als Umstellung zu bezeichnen, denn das ist es, was geschieht: eine Anpassung und eine Umstellung. Diese Phase kann zermürbend ohne Ende sein, wenn man nicht weiß, dass es sie gibt.

Du hast also nun realisiert, dass du erleuchtet bist, und hast zumindest eine Spiralbewegung erlebt. Und irgendwie fühlst du dich jetzt gefestigt und glaubst, dass jetzt wohl die Post abfährt. Spätestens jetzt müssten sich alle deine Probleme in Luft auflösen, denkst du. Du fühlst dich verbunden mit dir selbst, integriert, das beschert dir wahrlich ein ganz anderes Lebensgefühl.

Doch was erlebst du? Du hast immer noch Probleme mit Fülle, Gesundheit, Beziehungen und sogar immer wieder mit dem Selbstwert, obwohl dieses Thema wahrlich schon längst abgehakt war. (Auf den Selbstwert gehe ich in der vierten Phase ein.) Was zum Teufel ist da los?

Du reagierst natürlich anstatt zu antworten, du bearbeitest deine Probleme. Schließlich bist du erleuchtet, so denkst du dir, da kann es doch nicht sein, dass noch immer diese blöden Probleme in deinem Leben herumkugeln. Und deshalb versuchst du sehr intensiv, sie schnellstens zu lösen. Doch wie sehr du sie auch bearbeitest, was immer du auch versuchst, es nützt nichts. Es ist sogar höchst wahrscheinlich, dass sie schlimmer werden.

Durch dein Bearbeiten und deine Lösungsversuche ignorierst du, dass es die Phase der Anpassung gibt. Das ist die Phase, in der sich das Menschliche und das Göttliche aneinander anpassen und in der das menschliche Selbst lernt, sich auf die göttliche Sichtweise umzustellen. Und diese Phase dauert ganz einfach, und zwar etliche Jahre.

Der Mensch lernt nach und nach, auf seine Probleme nicht mehr auf altbekannte Weise zu reagieren. Er war es über Ewigkeiten gewöhnt, bei Problemen tätig zu werden, aktiv zu werden. Also tut er das auch im erleuchteten Zustand noch eine geraume Zeit, obwohl er immer wieder die Erfahrung macht, dass er das nicht muss. Er erfährt, dass Geld einfach so irgendwo herkommt, wenn er loslässt. Er erfährt, dass sich sein Körper tatsächlich in kürzester Zeit selbst heilt, wenn er loslässt. Er erfährt, dass er genau die richtigen Menschen trifft, wenn er nicht nach ihnen sucht. Dennoch tut er über lange Zeit nicht immer, aber immer wieder, dasselbe: er beschafft Geld, er geht zum Arzt und nimmt Medikamente, und er sucht aktiv Kontakte zu passenden Menschen.

Das Göttliche ist fundamental anders als das Menschliche. Das weiß der Erleuchtete auch. Ich meine, er weiß es wirklich, es ist kein Verstandesspiel. Dennoch ist er zögerlich dabei, das zu tun, was notwendig ist und passieren wird: absolut jede Steuerung und Kontrolle ganz und gar loszulassen.

Auch das Göttliche passt sich dem Menschlichen an. Es ist keineswegs so, dass der göttliche Aspekt über das praktische, menschliche Leben alles weiß. Es ist sogar eher das Gegenteil der Fall. Der integrierte Mensch braucht seinen menschlichen Aspekt genauso, wie er den göttlichen braucht. Das Leben auf der Erde ist trickreich, da braucht es die Kenntnisse und Fähigkeiten des menschlichen Selbsts. Und es braucht den gesamten Menschen, den integrierten, für die Kooperation zwischen Gott und Mensch.

Doch worum muss sich der Mensch kümmern, und was kann er getrost Gott überlassen? Muss sich der Mensch überhaupt um irgendetwas kümmern? Der Mensch wartet auf „Anweisungen“ von Gott, die in Form von klaren Gedanken oder Inspiration oder Gefühlen kommen sollen. Aber es kommen keine. Das Göttliche sagt dem Menschlichen nie, was es tun soll. Es ist eher so, dass der Mensch die Anweisungen gibt.
Es dauert eine gewisse Zeit, bis der menschliche Aspekt dem göttlichen ganz und gar vertrauen kann und nicht mehr glaubt, selbst aktiv werden zu müssen. Es dauert eine Zeit, bis der Mensch die engen Grenzen des Verstandes voll realisiert und sie nach und nach fallen lässt. Es dauert eine gewisse Zeit, bis das menschliche Selbst realisiert, dass der ganze Mensch tatsächlich völlig frei ist, tun kann, was immer er will und sich seine Unfreiheit nur selbst auferlegt hat. – Das ist das Umfeld, in dem sich die Anpassung und Umstellung abspielt.

Du bist also erleuchtet, und du hast Probleme. Du hast sie nicht, weil du irgendetwas nicht hingekriegt hast, sondern weil es den Prozess der Anpassung und Umstellung gibt. Dieser Prozess ist normal und natürlich, er findet einfach statt. Du kannst ihn nicht eliminieren, er ist notwendig. Du kannst nur realisieren, dass es ihn gibt, was früher oder später auch geschieht.

Im Kapitel Fertig aus Jed McKennas Buch habe ich gelesen, dass er von Zen-Mönchen gehört hat, dass es nach der Erleuchtung zehn (!) Jahre dauert, um den Dreh heraus zu haben, in dem neuen, erleuchteten Zustand zu leben. Und die sitzen in einem Kloster, die müssen sich nicht damit herumschlagen, dass Spiritualität in unserer Gesellschaft nur lächerlich gemacht wird, dass sie das Massenbewusstsein ständig zurückziehen und in irgendein System stecken will und dergleichen mehr.

Du lernst also in der Phase der Anpassung, anders zu leben als der frühere Mensch. Das Göttliche ist nun integriert, es lernt, das menschliche Selbst zu verstehen. Der erleuchtete Mensch lernt, seine Probleme aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen – falls er dann überhaupt noch welche sieht.

Das Eingeständnis

Weil du Probleme in deinem Leben siehst, weil du nicht weißt, dass es die Anpassungsphase gibt, hast du wieder ein Selbstwertthema, obwohl du in Wahrheit gar keines hast. Du hast nur diese alte Vorstellung, dass du als erleuchteter Mensch kein Problem mehr haben dürftest. Wieder setzt du dich dem Spott der anderen aus, was leicht dazu führen kann, dass du wieder zurückgehst. Du gehst wieder zu den Erwachenden und drückst die Schulbank. Du findest aber dort nichts Brauchbares mehr, es ist alles abgeschmackt und bereits zigmal durchgekaut.

Du gehörst auch nicht hierher, schon längst nicht mehr, du bist kein Schüler mehr. Du bist erleuchtet, und du spürst das auch.

Also kommt irgendwann nach vielen Jahren der Anpassung, die du nicht als solche erkannt hast, das unumwundene Eingeständnis: „Ja, ich bin vollständig erleuchtet, und zwar schon seit langem. Ich bin wirklich und wahrhaftig der Meister. Ich sehe klar und deutlich, und ich habe diesen sechsten Sinn, den ich schon seit langem täglich benutze. – Ich habe mich lediglich ablenken und mir von anderen etwas anderes einreden lassen.“

Endlich!

Hast du dich bis zu diesem Punkt zurückgehalten und selbst immer wieder klein gemacht, so beginnst du nach deinem Eingeständnis, wie ein Meister zu gehen, wie ein Meister zu empfinden, dich wie ein Meister zu fühlen und wie ein Meister zu handeln. Und genau diese Haltung führt dazu, dass du tatsächlich der Meister bist. Und das verändert jetzt endgültig wirklich alles.

Ich spreche von einer Phase, weil es durchaus wahrscheinlich ist, dass du mehrmals an den Punkt des Eingeständnisses kommst. Nach dem ersten Mal ist es sehr leicht möglich, dass du dich wieder ablenken lässt, also kommst du noch einmal hierher. Aber es gibt für dich keine andere Möglichkeit mehr, als dieses Eingeständnis auszusprechen und es auch so zu meinen. Du kannst dir nicht mehr sagen, dass du nicht erleuchtet bist, und du kannst dir das auch von niemandem mehr einreden lassen. Aber du kannst dir sicher sein, dass sie es versuchen werden. Auch die Erwachenden bilden ein Massenbewusstsein, das es ganz und gar nicht gern sieht, wenn jemand dieses Bewusstsein verlässt. Auch hier gibt es die zurückziehenden Kräfte. Sei dir dessen bewusst.

Dein erstes Eingeständnis sprichst du am Ende der ersten Phase der Erleuchtung aus. Das ist aber nicht so absolut und unumstößlich, solche Eingeständnisse gibst du dir immer wieder. Aber hier, in dieser vierten Phase, die einsetzt, nachdem du eine Zeit lang in Phase 3 gelebt hast, hat dein Eingeständnis eine sehr andere Qualität. Es ist auch notwendig, es muss kommen, und es kommt auch.


Den Prozess nach deiner Erleuchtung, alle vier Phasen, kannst du definitiv in keiner Weise steuern. Jeder Versuch in diese Richtung endet nur in Schmerz und Frust. Das gilt zwar auch für den Prozess des Erwachens, aber hier fühlt es sich noch viel schlimmer an, weil du schon erwacht bist.

Wenn dich jemand in der ersten Phase darauf hinweist, dass du erwacht bist, kann diese Phase sehr, sehr kurz sein. Sie dauert dann nicht mehrere Jahre, sondern ein, zwei Monate.
Wenn du Bewusstheit über die Phase 2 hast, ist deine erste Trennung nicht ansatzweise so schlimm, wie wenn du nichts darüber weißt. Insgesamt kannst du diese Phase dann ziemlich gelassen nehmen, was ihre Dauer verkürzt.
Wenn du weißt, dass es die Phase der Anpassung gibt, siehst du sie aus einer ganz anderen Perspektive. Du nimmst alles viel lockerer, und es könnte leicht sein, dass sich deine Probleme wirklich in Luft auflösen. Oder du realisierst, dass du in Wahrheit gar keine Probleme hast, sondern nur daran festhältst, welche zu haben. Mit dem Wissen um Phase 3 muss sie auch weit keine zehn Jahre betragen. Sie dauert wohl einige Jahre, aber das müssen wirklich keine zehn sein. Was aber letztlich völlig egal ist, denn mit der anderen Sicht kannst du diese Phase wirklich genießen.
Und schließlich weißt du jetzt das alles, weil ich es dir erzählt habe. Mit diesem Wissen gibst du dir dein Eingeständnis viel, viel früher und führst viel früher das Leben des Meisters.

Mit der Bewusstheit über die vier Phasen nach der Erleuchtung kannst du alles in allem in einem Jahr durch haben. Ein, zwei Monate für Phase 1, drei bis neun Monate für Phase 2 und sagen wie zwei Monate für Phase 4. Lediglich die Phase 3 dauert einige Jahre, aber das macht nichts. Mit dem Wissen um diese Phase ist sie wirklich ein großer Genuss. Du merkst sukzessive, wie sich deine Sicht verändert und dir alles immer mehr egal wird. Und genau dieses Egalsein beschleunigt und intensiviert die Entwicklung. Es ist wirklich schön, Zeuge zu sein, wie sich das Menschliche und das Göttliche immer besser verstehen und auf einander einlassen und dann in Einheit einfach alles tun, was immer ihnen beliebt.

Wenn du allerdings nichts über den Prozess nach der Erleuchtung weißt, kann dieser 10 oder 15 Jahre dauern. Das sind Jahre mit viel Frust und Verzweiflung. Nicht andauernd natürlich, aber zu einem großen Teil.

Wenn du dich in diesem Text wiedererkennst, dann bist du wahrhaftig vollständig erleuchtet. Wenn du noch in einer Gruppe von Erwachenden drin steckst, ist es höchste Zeit, auf Distanz zu gehen und dich nicht mehr mit dem Erwachen zu identifizieren. Die Einzelgänger haben nun ebenfalls die Möglichkeit, sich selbst nicht mehr als erwachend wahrzunehmen. Sie ersparen sich den Trennungsprozess von einer Gruppe und können gleich mit dem Genießen anfangen.


Erleuchtung ist zwar die verdammteste Sache, aber das Großartigste und Umwerfendste, was ein Mensch jemals unternehmen kann.

Kommentare

Hallo Reiner,

stimmt. Da sehnt sich etwas in mir. War mir gar nicht bewusst. Wie das Ego sich doch noch gut verstecken kann. Danke Dir.

Gruß

Udo

(Übrigens, der Tipp mit den Selbstgesprächen und / oder Aufschreiben an anderer Stelle ist Gold wert. Wirkt, zumindest bei mir, sofort. Auch danke schön dafür)

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Hi Reiner. Ich komme aus der slovakei und mein Deutsch ist ziemlich schlecht :-). Also ich hoffe das du verstehst was ich von dir will. Für den Ziehl zu erreichen habe ich den buddhistischen Weg gewählt. Ich kenne alles worüber du schreibst. ,,Ich" kenne den ,,zustand" wo alles vertig ist und man darf nicht mehr spirituell arbeiten, doch mann ist gewohnt zu arbeiten, vielleicht ist es nur mein Fall, deshalb bleibe ich noch nicht ganz oben. Ich falle hinunter. Aber ich weiss dass es kommt. Es kann mann nicht mehr stoppen. Die frage ist, ich lebe im Wald und ich meditiere (wenn mann das so bezeichnen kann) den ganzen Tag. Den zustand muss ich mit der Bewegung verbinden. Das geht langsam. Aber wie ist es mit Reden? Ich rede mit Niemandem, nur hier und wieder kommt mal abundzu einer vorbei. Im Erleuchtung gibt es kein Denken und kein spirituelles Zustand mehr. Auch den letzten samádhi muss du verlassen. Wie ist es mit Denken und Komunizieren? Kann mann das überhaupt verbinden? Oder muss du hinunter in niedrigerend Zustand zu gehen? Und den Schlaf? Schläfst du bewust? Ich schlafe bewusst aber nicht jede Nacht. Ist es überhaupt notwendig? Muss ich dass üben? Meiner Meinung nach, wenn Erleuchtet dann 24 Stunden am Tag. Ich danke für deine antwort. Ich wünsche dir einen schönen Abend. Stefan

Hallo Stefan,

vorab möchte ich dir sagen, dass dein Deutsch sehr gut ist. Ich verstehe jedes Wort. Mach dir also deswegen keine Gedanken. Ich danke dir, dass du überhaupt auf Deutsch schreibst, denn ich kann leider nicht Slowakisch. ;-)

Du hast ziemlich viel gelernt auf deinem buddhistischen Weg, nicht wahr? Ich meine damit, es steckt viel in deinem Kopf. Viele Lehren und Konzepte. Aber glaube mir, für das Erwachen brauchst du nichts davon. Im Gegenteil, es steht dir im Weg. Frag dich lieber selbst, was DU sagst.

Hier ein paar Grundwahrheiten: Es gibt kein Oben und kein Unten. Also kannst du auch von nirgendwo herunter fallen. Und Arbeit macht das Leben schwer. Erleuchtung ist aber leicht und natürlich.
Du bist nicht auf der Erde, um dich im Wald zu verstecken. Du bist hier, um im Leben zu sein. Mittendrin im Leben, mit allem, was es so bietet. Freilich siehst du das Leben aus einer anderen Perspektive als die anderen Menschen, und das ist das Schöne daran. :-)
Du bist menschlich und göttlich, und das ist wunderschön! Leider assoziierst du menschlich mit "untern" und göttlich mit "oben". Du tust dir selbst den größten Gefallen, wenn du dich von dieser Vorstellung verabschiedest.

Das Reden ist ein guter Punkt! Ich empfehle dir, mit dir selbst zu reden, wie ich es in diesem Artikel beschrieben habe. Du wirst dich wundern, auf welche Erkenntnisse du dabei stößt.

Liebe Grüße

Reiner

Ja Reiner, genau wie du sagst. Ich habe die Konzepte. Mein eigenes Körper ist ein Instrument gewessen die buddhistische Weg von A bis Z zu erfahren. Warum bin ich in Wald? Ist es ein Zufall? Ist es Karma? Ich beruhre das Gegenuffer und ich habe Gefühl dass ich sehr lange geschwomen habe. Und die Konzepte werde ich vergessen. Jeder von uns lebt mal sein letztes Leben. Ich bin selber neugerig was passieren wird. Vielleich hast du recht und ich ins Gesellschaft wieder gehen muss. LG Stefan

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Ich danke dir. Gerade heute hatte ich mal wieder die Situation, dass ich vor Suchenden über meine Erfahrungen und Sichtweisen gesprochen habe weil ich den Impuls hatte etwas zu geben und völlig abgelehnt wurde. In meinem relativen Ich führt das immer noch zu Schmerz und Selbstwertproblemen, obwohl ich sehe sie können nicht anders. Sie müsse mich ablehnen, damit sie ihr Ego schützen können. Ich kann ihnen vergeben. Nur geht es mir eben schon mein ganzes Leben so, dass ich gerade für mein Großartikeit nie wertgeschätzt wurde. Mir fehlt die Erfahrung der Anerkennung. Auch obwohl ich weiß, dass hier niemand ist, und da draußen niemand ist. Und doch ist hier jemand der Zuspruch braucht, um mal ein stabiles Ich aufzubauen, was ich nie hatte. Ich versuche mir die Selbstwertschätzung selbst zu geben, aber ich habe immer noch ein Gefühl dass etwas fehlt, solange die Umwelt mich ablehnt. Hast du dazu eine Idee?

Antwort auf von Steffi

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Liebe Steffi,

dazu habe ich eine Menge Ideen, dazu bräuchten wir ein Gespräch. Aber eine kurze Antwort gebe ich dir auch hier.

Du kannst dir die Wertschätzung nicht geben, weil du das Konzept des relativen Ichs hast. Dieses Konzept macht dein Ich, dein menschliches Selbst klein und unwert. Also ist da niemand, der dich wertschätzen kann.

Lass diese Konzepte vom relativen und absoluten Ich und vom Ego weg, das sind Spiele im Verstand. Erlaube dir stattdessen, dich selbst zu entdecken und erfahren, ohne Vorbehalte. Das wird dein Bild von dir und deine Beziehung zu dir ändern.

Alles Liebe

Reiner

Antwort auf von Steffi

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Liebe Steffi,

es tut so gut von jemanden zu lesen, der mit exakt den gleichen Problemen kämpft, wie ich. Ich weiß genau wovon du sprichst, allerdings fällt es mir sehr schwer zu vergeben in Anbetracht des Hasses, der mir entgegenschlägt. Aber auch das ist ein Prozess, den ich noch zu durchlaufen habe.
In diesem Forum von diesen Phasen zu lesen und deine persönliche Geschichte, Steffi, gibt mir Kraft!

Ich danke euch!

Liebe Regina,

befreie dich von dem Gedanken, dass du irgendwem etwas vergeben musst. Akzeptiere stattdessen alle Gefühle, die in dir entstehem angesichts der Geringschätzung anderer. Das ist der Schlüssel. Es geht um dich, immer nur um dich.

Liebe Grüße

Reiner

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Lieber Reiner
Vielen Dank für deinen Beitrag. Hätte ich den Beitrag von dir schon früher gekannt, wäre mir viel Leid und Selbstzweifel erspart geblieben. Diese Erfahrungen habe ich selbst durchlebt und mein Eingeständnis kommt nicht mehr ins wanken, hoffe ich oder ich weiss es. Ich habe meinen Weg zur Erleuchtung in einem Buch zusammengefasst. Siehe www.erleuchtunghierundjetzt.ch. Mein Buch kann man kostenlos bestellen. Herzliche Grüsse, Kuno

Lieber Kuno,

ich freue mich immer wieder, so etwas zu lesen. smiley Mein Beitrag ist allerdings mittlerweile kaum mehr zu übersehen, bei vielen gängigen Suchanfragen wird er gleich an erster Stelle angezeigt.

Ich stöbere gerade ein bisschen auf deiner Website. wink

Liebe Grüße

Reiner

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ich habe mich total wiedererkannt und durfte auch das göttliche in mir schon mehrfach erfahren.habe aber gerade eine lange phase des schmerzes und selbstwertverlusts durchlaufen. ich weiss jetzt wieder,wo ich stehe und bin dankbar für diesen text!

Hallo Lisa,
danke für deinen Kommentar! Ich nehme an, dass dein Schmerz jetzt entweder vorbei oder zumindest leichter ist. Und der Selbstwertverlust, den erleben wir alle. Aber man muss nichts tun, außer es geschehen zu lassen, wie auch in meinen frühen Blogeinträgen aus 2010 zu sehen ist.
Vielleicht findest du noch weitere Texte, in denen du dich wiedererkennst. :-)
Liebe Grüße
Reiner

Hallo, Anfang des Jahres habe ich angefangen mit Mediation und an mir und meinen Sinnen zu arbeiten. Dann Mitte Januar hatte ich plötzlich ein Erlebnis, nachdem aufwachen aus dem Schlaf, dass ich plötzlich alles fühlen konnte und in jeder Situation die richtige intuitive Antwort fand. Ich hatte eine enorme Motivation und habe auch Menschen in dieser Zeit geholfen, die Hilfe benötigten. Ich habe alles genossen und überall Freude verbreitet. Diese Phase hielt bis Mitte mai an. Nun bin ich quasi wieder im alten Ich, obwohl es auch immer wieder Tage gibt die besser sind, als die vorherigen. Was sollte ich am besten tun?

Liebe(r) Rny,
deine Erlebnisse bis Mai klingen sehr schön, und ich kann mich da sehr gut hinein versetzen.
Was war damals? Du hast einen wichtigen Teil von dir selbst entdeckt, einen Teil deiner wahren Fähigkeiten. Und du hast dann geglaubt, dass es so weitergehen würde, du hast eine lineare Entwicklung unterstellt. Gleichzeitig hast du deinen menschlichen Teil mit all seinen offenen Themen vernachlässigt. Und deshalb kam im Mai das Aus auf diesem Weg. Und vermutlich hast du außer mit Verzweiflung und Trauer mit mehr Arbeit an dir reagiert, was die Sache natürlich schlimmer machte.
In Wahrheit ist natürlich nichts schlechter geworden. Du befindest dich seit Mai in einem Prozess der Reifung, und dieser Prozess ist absolut notwendig. Du bist jetzt mit Sicherheit weiser als in der Zeit vor Mai, nicht wahr? Es ist wichtig für dich, zu lernen, dass du das gesamte Wesen, das du bist, in diesen "Aufstiegsprozess" integrierst, und dich nicht nur auf deinen göttlichen Teil fokussierst.
Was solltest du tun? Am besten gar nichts. Akzeptiere die Situation, wie sie ist, vorbehaltlos. Und sehne dich vor allem nicht nach der Zeit im Frühling. Genau darin liegen deine Weiterentwicklung und deine nächsten Schritte.
Kannst du deinen menschlichen Teil, der dir jetzt so begrenzt erscheint, umarmen, bedingungslos akzeptieren und lieben? Genau das macht nämlich dein göttlicher Teil, die Seele. Wenn du so handelst, handelst du göttlich.
Liebe Grüße
Reiner

Hallo lieber Reiner,
Wie sollte ich am besten mit Menschen umgehen, die noch „schlafen“. Ich habe in meiner Umgebung nur Menschen, die nicht aufwachen wollen, dies macht mich oft sehr traurig.

Gruß Ronny

Lieber Ronny,
weit mehr als 99% der Menschen werden in diesem Leben nicht erwachen. Aber, immerhin, ein ziemlich großer Teil der Menschen (auf jeden Fall viel mehr als 1%) ist sehr interessiert an erwachenden und erleuchteten Menschen.
Ich kann deine Traurigkeit nachvollziehen, mir ist es einst sehr ähnlich gegangen. Aber sobald es dir gelingt, die Entscheidung jeder Seele einfach zu akzeptieren und anzuerkennen, ist das kein Thema mehr für dich. Mir ist es schon längst egal, ob jemand erwacht oder nicht. Ich kann auch mit schlafenden Menschen Spaß haben. :-) Allerdings muss ich schon einräumen, dass ich sehr viel weniger soziale Kontakte habe als früher einmal, als ich selbst noch geschlafen habe. Das stört mich allerdings kein bisschen, denn ich habe ja mich, und mit mir ist mir nie langweilig. :-)

Zu deiner Frage im Kommentartitel: Ja, du solltest definitiv aufhören, Selbsthilfebücher zu lesen.

LG, Reiner

Hi Reiner,

Da ich gerade dein Buch lese und du gerne auch mal ein paar Erfahrungen aus der Schöpfung hören wolltest, hier ein paar:
- nach meinem ersten erleuchtenden Erlebnis hatte ich das Gefühl einfach alles zu wissen und wollte unbedingt mal an einem Experiment teilnehmen, welche die Gehirnaktivität misst - Nun hat sich herausgestellt, dass die Freundin eines Bekannten Psychologie studiert und eben genau so ein Projekt durchgeführt, bei dem ich mich auch schon zurzeit beteilige. Heute habe ich ein Brief erhalten von meinem Arbeitgeber, welchen ich Anfang dieses Jahres verlassen habe, weil ich Kritik geäußert hatte, die meiner Meinung nach berechtigt war, um darüber mit ihnen zu diskutieren (den hohen Chefs), was auch mein Wunsch war. Nur mal ein kleiner Teil, der sich vor kürze ergeben hat. Weitere Erfahrungen würden hier jetzt den Rahmen sprengen :) Gruß Ronny.

Hallo Ronny,
vielen Dank fürs Teilen! :-)
Ich musste es zweimal lesen um zu kapieren, dass du von zwei verschiedenen Erfahrungen sprichst. Davor ergab alles keinen Sinn. ;-)
Welches meiner Bücher liest du denn?
LG, Reiner
PS: Es ist doch immer wieder beeindruckend, wie sich die Dinge fügen, wenn man ihnen einfach ihren Lauf lässt.

Hi Reiner :)
Es ist so krass. Ich kann mich einfach 1 zu 1 mit dem in dem Buch beschriebenen identifizieren. Welches Buch würdest du mir denn als Nächstes empfehlen? :):)

Hallo Ronny,
ich empfehle nie eines meiner Bücher. Jeder Leser spürt selbst am besten, was ihn anspricht, wo er Resonanz verspürt. Es liegt, wie immer, alles an dir. ;-) Ich freue mich aber sehr, dass dieses Buch so passend für dich ist.
Ich kann Fragen beantworten, falls du welche hast. Siehe dazu meinen Dienst "Frantworten".
LG, Reiner

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Hallo,

ich möchte mich hier auch vielmals für diese Zeilen bedanken.
Mir ist bewusst das mein Körper und mein Geist Zeit brauchen um das alles zu integrieren, aber es tut gut das bestätigt zu haben und sich nun wirklich zurücklehnen zu können.

Vielen Dank dafür :)

Antwort auf von Philipp

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Hallo Philipp,
dein Körper braucht da eher wenig Zeit, der ist eigentlich nie das Problem. Der Geist tut sich da schon deutlich schwerer, und der wirkt dann halt auch auf den Körper. Aber Zurücklehnen ist immer eine vortreffliche Wahl! :-)
Liebe Grüße
Reiner

Der konditionierte Teil der so viele Jahre sein Leben als "fing mit meiner Geburt an, hört mit meinen Tod auf" definiert hat ist wie ein wilder Elephant.. Als wenn es zwei gibt die seit einigen Monaten um meinen Körper kämpfen. Seit meiner Kindheit war die frage nach dem -was bin ich- allgegenwärtig... Jetzt sind so einschneidende Dinge und Manifestationen gekommen das ich ein Narr sein müsste um die nich zu erkennen.
Die Frage: sind die anderen wirklich echt quält sehr.
Vielen Dank für deinen Text.... Hat mir geholfen.

Hallo Timm,
natürlich sind die anderen echt, aber das ist nicht die Frage. Die Frage ist, was nimmst du wahr? Die anderen sind, was sie sind. Was du von und über die anderen wahrnimmst, ist deine Schöpfung. Und du hast sicher schon erlebt, dass sich deine Wahrnehmung von anderen ändert, manchmal zumindest. Vielleicht hilft dir das, deine Qual zu beenden.
LG, Reiner