Irgendwie witzig, dass ich einen Blogeintrag mit diesem Titel schreibe. Es ist doch völlig klar, was ich tue und worüber ich schreibe, nämlich über Bewusstsein, Erwachen, Erleuchtung und Neue Energie. Dinge wie Esoterik haben da natürlich keinen Platz, die fördern ja Unbewusstheit. Rüschen und Blümchen haben auch keinen Platz, spirituelles Erwachen ist eine beinharte Sache, Knochenarbeit. Der Mensch wird bis an die Grenze seiner Belastbarkeit gefordert. Erwachende und erleuchtete Menschen wissen, wovon ich spreche.
Wie komme ich also zu diesem Thema? Ganz einfach, durch mein Buch Verkörperte Erleuchtung. Ich habe nach dem Schreiben dieses Buches sehr deutlich gespürt, dass ich die ganze Arbeit drum herum gründlich satt habe. Ich zähle jetzt nicht auf, was da alles zu tun ist, es ist jedenfalls viel. Und es wird von Buch zu Buch komplizierter. Ich wundere mich nur noch, welche Schwierigkeiten da plötzlich auftauchen. Das war beim vorletzten Buch, der Anthologie, schon sagenhaft, und bei diesem Buch sensationell. Als ich 2017 mit dem Self-Publishing begonnen habe, ging alles ganz leicht, jetzt ist es eine Qual.
Jedenfalls habe ich mir gesagt: „Nein, ich will das nicht mehr. Das soll gefälligst ein Verlag machen. Da habe ich zwar deutlich niedrigere Tantiemen, aber dafür würden viel mehr Menschen meine Bücher kaufen. Und die Bücher würden endlich einmal lektoriert werden, was ihnen guttun würde.“ Und es gäbe bessere Covers. Meine Covers sind überwiegend unterdurchschnittlich, was die Kaufentscheidung fundamental beeinflusst. Ich bin eben ein Schreiber, kein Grafiker.
Seit dem Jahr 2009 schreibe ich Bücher, seit 2010 veröffentliche ich sie. Es sind zehn Bücher von mir auf dem Markt. Es war eines mehr, aber das habe ich wieder aus dem Programm genommen. Von allen Büchern werden jedes Monat ein paar gekauft. Meine Bücher sind Longseller, die von 2009 werden heute noch immer gekauft. Da könnte sich sich jeder Verlag alle zehn Finger abschlecken, er hat kein Risiko. Dass meine Bücher gekauft werden, ist hinlänglich bewiesen. Habe ich mir gedacht.
Und so habe ich vor wenigen Tagen zwei Verlage angeschrieben und ihnen das gesagt. Ein Verlag fand es gar nicht der Mühe wert, mir zu antworten. Ein anderer schon, die waren sogar ziemlich nett. Doch hat sich herausgestellt, dass sie ausschließlich Esoterik wollen. Die Bücher sind in rosa und lila gehalten mit vielen Blümchen und Rüschen. Herrgott! Esoterik hat nichts mit Erwachen zu tun! Das ist schlafendes Bewusstsein!
Ich war naiv ohne Ende. Ich habe bei meinem kläglichen Versuch, einen Verlag zu gewinnen, nicht ans Bewusstsein gedacht. Ich! Ich lasse das Bewusstsein außer Acht! Ja, bin ich noch zu retten?
Gestern Abend habe ich ausführlicher gesucht, nach „verlag für spirituelle bücher“ Da kamen doch recht viele Ergebnisse, natürlich auch die zwei Verlage, die ich kontaktiert habe, die sind ja in einschlägigen Kreisen bekannt. Ich habe mir alle Suchergebnisse angeschaut – und war ernüchtert. Was ich gefunden habe, war ausnahmslos Alt- bis Uralt-Bewusstsein. Echt erschreckend. Und kein einziger Verleger hat auch nur den Hauch einer Ahnung, was (spirituelles) Erwachen denn eigentlich ist. Von Erleuchtung will ich gar nicht reden, und von Neuer Energie schon überhaupt nicht. Dafür habe ich Esoterik und Religion gefunden. Zum Kotzen.
Ein einziger Verlag hatte eine gute Beschreibung, die meine Aufmerksamkeit erweckte. Und als ich mich zur Kontaktseite zwecks Manuskripteinreichung begab, traute ich meinen Augen nicht. Der wollte eine Art Bewerbung von mir mit Nachweis, welche Kurse und Ausbildungen ich gemacht habe, mit Zeugnissen belegt. Ja, ist der völlig durchgedreht? Zum Kotzen!
Beim Betrachten der diversen Verlage habe ich mir natürlich ihre Neuerscheinungen angeschaut. Jeder Verlag, auch die bekannten, hatte maximal eine einzige Neuerscheinung im Programm. Eine einzige. Jetzt, zu dieser Zeit. Jetzt geht die Hochsaison der Neuerscheinungen gerade zu Ende. (Immer Frühjahr und Herbst, im Herbst mehr.) Die großen Buchmessen waren vor kurzem. Und die Verlage haben eine läppische Neuerscheinung im Programm- Da kann man auf einen Autor, dessen Bücher auch gekauft werden, natürlich verzichten.
Heute habe ich der Dame von dem einen Verlag, die mir freundlich geantwortet hat, aber nur Esoterik will, geantwortet. Dass ich unmöglich in diesem Verlag etwas veröffentlichen kann. Gepaart mit meiner gestrigen Erfahrung der Verlagssuche musste ich heute über diese Erfahrungen schreiben.
Esoterik, das ist so typisch Phase 2 des Erwachens. Da zieht man sich sich größere Mengen von diesem Zeug rein und lernt über Chakren, Kundalini, Merkaba, Lichtkörper und den ganzen sinnlosen Schmarren, Das ist auch die Zeit, in der Reiki-Meister, Yoga-Lehrer u. ä. aus dem Boden sprießen wie die Schwammerl. Für mich hat das ebenso wenig mit Spiritualität zu tun wie Religionen. Und in dieser Phase 2 gibt es Tonnen an gut und schlecht bzw. gut und böse. Ja, ich war auch einmal in dieser Phase 2 – und habe mich sehr schnell weiter bewegt. (Mein Hauptgefühl damals war übrigens: „Das ist alles viel zu kompliziert. Das muss alles viel einfacher sein.“ Und damit lag ich so was von richtig, dass ich leicht zügig weiter gehen konnte.)
Viele Menschen bleiben bis an ihr Lebensende in der Phase 2. (Und je länger sie in dieser Phase sind, desto rechthaberischer werden sie. So nebenbei bemerkt.) Und viele Menschen gehen weiter in die Phase 3, wo das wirkliche Erwachen erst beginnt. Ab dieser Phase kommen ich, meine Website und meine Bücher ins Spiel. Ich erinnere mich nur an zwei Klienten, die sich in der Phase 2 befanden, und die waren gesegnet mit einem guten Gespür, dem sie auch folgten.
Heute sind richtig viele Menschen in der Phase 3 (Und etliche noch weiter). Das ist keine kleine Anzahl oder kein kleiner Prozentsatz mehr. Und ich frage mich, welche Bücher es für sie gibt. Ziemlich wenige. Die Verlage vernachlässigen diesen Bereich total, weil sie keine Ahnung vom Erwachen haben.
Es finden weit nicht alle Menschen in Phase 3 oder später zu mir und meinen Büchern. Was lesen die also?
Nun gut, ich suche jedenfalls keinen Verlag mehr. Stattdessen habe ich heute die klare Idee gehabt: der passende Verlag findet mich. Zwei Tage blöd herumirren sind genug.
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