Die schwierigste Zeit meines Lebens (GL Teil 1)

Ich schreibe ab heute ein paar Blogeinträge über mein Leben im heurigen Jahr. Es ist heuer so unglaublich viel geschehen, das wirklich wesentlich ist, dass ich es auch öffentlich ausdrücken möchte. Das (GL Teil 1) in der Überschrift heißt göttliches Leben Teil 1, denn es hat alles mit dem göttlichen Leben zu tun, auch wenn mein heutiger Eintrag gar nicht danach aussieht. Es heißt nur Teil 1 und nicht Teil 1 von 4 (oder so ähnlich), weil ich nicht weiß, wie viele Einträge ich zu diesem Thema schreiben werde.

Die schwierigste Zeit meines Lebens war nicht die heiße Phase meines Erwachensprozesses, die irgendwann 2008 eingesetzt hat (Phase 3), und schon gar keine Zeit davor. Sie war auch nicht die schwierige Zeit (bereits nach meiner Erleuchtung), die ich mittellos auf der Straße gelebt habe. Nein, die schwierigste Zeit meines Lebens ist heuer. Besonders die Zeit ab Pfingsten war zum Teil der blanke Horror.

Die Erlebnisse, die ich hatte, sind meine höchstpersönliche Geschichte. Glaube also nicht, irgendetwas davon müsse so sein und käme auch auf dich zu. Allerdings gibt meine Geschichte Beispiele, die einzelnen Lesern helfen können. Und manche Dinge sind tatsächlich allgemeingültig, sie werden auch Eingang in die Lehren finden.

Im heutigen, ersten Teil meiner Erzählung geht es vorwiegend um meinen Körper. Manche Leser könnten das als Schauergeschichte empfinden. Körperlich gesehen war dieses Jahr bis jetzt ein Jahr des Schmerzes. Zusätzlich zum körperlichen Leiden gab es auch ein finanzielles Leiden. Nicht das ganze Jahr lang, aber immer wieder. Und hier noch einmal der Hinweis: es ist meine Geschichte aus meinem Leben. Und ich nehme vorweg, dass es zu allem, was ich erzähle, am Ende natürlich eine Auflösung gibt.

Begonnen hat alles letzten Dezember mit meiner Wahl des göttlichen Lebens. Im Dezember war alles noch ziemlich ruhig, wenn ich auch erste Wirkungen meiner Wahl erlebt habe. Doch gleich ab Jänner hat es begonnen, schmerzhaft zu werden. Die ersten Anzeichen waren immer wieder Schmerzen im Herz. Die waren aber so leicht, dass ich nicht von Schmerzen geredet habe. Es war eher so, dass ich gespürt habe, dass da im Herz etwas Gröberes im Gange war.

Etwas später, es muss Februar oder März gewesen sein, wurde eines Nachts der Schmerz so heftig, stark und unerträglich, dass ich echt verzweifelt war. Ich zuckte auf und schrie: „Nicht so! Nicht mein Herz! Alles, nur nicht das!“ Es war so heftig wie mein „Herzinfarkt“ Anfang 2012. (Der natürlich kein Herzinfarkt war, obwohl alle Symptome eines Herzinfarkts da waren.

Ich möchte jetzt gleich anmerken, dass ich ganz und gar nicht wehleidig bin, was ja besonders Männern nachgesagt wird. Aber ich bin ebenso weiblich wie männlich. Wenn ich also von heftigen oder gar unerträglich Schmerzen spreche, dann sind die auch heftig und unerträglich. Es ist vielmehr so, dass, wenn andere über starke Schmerzen klagen, ich bei denselben Dingen noch gar nicht an Schmerzen denke. Ich nehme da bloß ein leichtes Irgendwas wahr.

Mein großes, lautes Stopp! in jener Nacht hat gewirkt. In den folgenden Tagen und Nächten wurde der Herzschmerz leichter. In den folgenden Wochen verschwand er ganz. Nun, ich hatte ja gesagt, „Nicht so! Alles, nur nicht das!“, was ein Teil von mir wörtlich nahm. Langsam, aber sicher, trat der Schmerz in der rechten großen Zehe in den Vordergrund. Am Anfang war er leicht, dann wurde er stark, aber noch nicht unerträglich. Im Mai wurde er sehr heftig und vor allem dauerhaft, also Schmerz 24/7. Davon gab es ein paar wenige Ausnahmen. Wenn ich zB konzentriert beschäftigt war, beim Essen und in einzelnen Positionen im Liegen. Allerdings gab es zwischendurch immer wieder richtig heftige Stiche, die jeweils mehrere Sekunden dauerten. Die waren unerträglich bzw. mehr als das. Ich dachte mir, wenn diese Stiche dauerhaft da wären, könnte ich das nicht überleben.

Die Schmerzen in der Zehe raubten mir den Schlaf. An schlafen war wirklich nicht zu denken, und das belastete mich zusätzlich. Irgendwann habe ich bei einem Nickerchen am Sofa bemerkt, dass ich dort keine Schmerzen hatte. Nach zwei, drei schlaflosen Nächten war ich so fertig, dass mein Körper so stark nach Schlaf verlangte, dass die Schmerzen egal waren. So kam es im Mai zu zwei Nickerchen am Sofa und zu dem Erlebnis, dass ich dort keine Schmerzen hatte. Also übersiedelte ich zum schlafen dauerhaft vom Bett aufs Sofa. Im Lauf der Zeit spürte ich auch dort wenig starke Schmerzen, die sich aber durch Veränderung der Liegeposition beheben ließen. (Ich habe über diese Sache in Alles ist dein Ausdruck geschrieben.)

Zu Pfingsten hatte ich so etwas wie einen Schlaganfall. Am Pfingstsonntag (5. 6.) bemerkte ich beim Frühstück eine ganz leichte Lähmung in der rechten Hand. Wirklich nur ganz leicht, ich war dadurch noch in keiner Weise beeinträchtigt. Bis zum Abend wurde diese Lähmung ein kleines bisschen stärker, ich war aber noch immer nicht beeinträchtigt und dachte mir, dass das am Montag wieder vorbei sein würde. Weit gefehlt! Am Montag konnte ich mich kaum vom Sofa erheben und konnte dann nur torkeln und musste mich überall festhalten, um nicht umzufallen. Nach und nach habe ich realisiert, was alles im Arsch war. Die ganze rechte Körperhälfte war unbrauchbar. Nicht gelähmt, es fehlte die nervliche Steuerung. Die Muskeln zum Bewegen des Körpers waren da, aber es fehlten die Nerven, um sie zu steuern. Die waren weg oder haben pausiert oder was weiß ich. Meine Sprechfähigkeit war eingeschränkt. Ich konnte wohl sprechen, aber undeutlich, und es fiel mir schwer. Geschmacksnerven waren auch betroffen, also bekam alles einen unguten Geschmack. Das bedeutete keinen Genuss durch essen und trinken mehr, monatelang. Mein Sehvermögen war deutlich vermindert, also auch der Sehnerv war beeinträchtigt,

Es waren also alle Symptome eines Schlaganfalls da, ich hatte bloß keinen Schlaganfall bemerkt, den habe ich vermisst. Bis heute. Es ist auch völlig unerheblich, ob es medizinisch gesehen ein Schlaganfall war oder nicht. Ich komme mit meinem Körper schon klar. Ich war frustriert darüber, dass es ausgerechnet zu Pfingsten war. Ich liebe ja Sonn- und Feiertage und genieße sie sehr. Und zwei Sonn-/Feiertage hintereinander gibt es regulär nur dreimal im Jahr. Zu Weihnachten, zu Ostern und zu Pfingsten. Und natürlich war ich frustriert darüber, dass ich praktisch nichts mehr tun konnte. Ich war zB gerade dabei gewesen, eine Frantwort zu bearbeiten. Ich konnte sie nicht fertigstellen, weil ich die Tastatur meines Laptops nicht mehr bedienen konnte. Andere Klienten haben sich gemeldet, ich konnte nicht antworten. Menschen haben Kommentare auf der Website geschrieben, die ich nicht beantworten konnte. Mein rechter Arm und mein rechtes Bein fuhren nur ungestüm durch die Luft, wenn ich versuchte sie zu bewegen. Also war Stillhalten die beste Option.

Mein Umgang mit dieser Sache war beispielhaft. Erstens habe ich nicht gegen den „Schlaganfall“ angekämpft, ich habe ihn akzeptiert. Ich habe mir tatsächlich keine Sorgen gemacht und habe keine Ängste verspürt. Mir war einfach klar, dass mein Körper sich selbst heilen würde. Und ich habe mir gesagt, dass es besonders jetzt wichtig ist, dass ich gut zu mir bin, gut mit mir umgehe. So gut ich das halt konnte. Wenn ich nicht gelegen bin, was die meiste Zeit der Fall war, habe ich mir Serien angeschaut, die mir gefallen haben. Da habe ich auf arte gleich eine Serie gefunden, die recht lang, spannend und nicht brutal war, obwohl es eine Krimiserie war. Das habe ich richtig genossen. Ich habe meinen Schreibtisch umorganisiert, sodass die Maus und die Getränke und sonstiges links waren. (Ich bin übrigens Rechtshänder, falls das bis jetzt noch nicht aufgefallen ist.) Notdürftig konnte ich die paar Mausklicks mit der linken Hand machen.

Bei all dem ist mir aufgefallen, dass mir der Verstand noch üble Streiche gespielt hat. Nicht nur, dass ich naturgemäß mit der linken Hand deutlich ungeschickter bin als mit der rechten, mein Verstand hat aufgrund meiner Behinderung rechts so getan, als ob ich voll behindert wäre. Und so war ich mit der linken Hand noch deutlich ungeschickter, als ich es normalerweise bin.

Während der ersten zwei Wochen ab Pfingsten war der Kontakt mit Verena besonders wertvoll für mich. Zum einen durch den Austausch selbst. Ich hatte einen Ansprechpartner, der mich wirklich verstand. Das ist für erleuchtete Menschen unendlich wertvoll, denn die werden sonst von niemandem verstanden. Wir haben in jener Zeit täglich telefoniert. Darüber hinaus hat sie mir tatkräftig geholfen. Sie hat meine Klienten, die auf Post von mir warteten, angeschrieben und ihnen meine Situation erklärt, und sie hat einen Kommentar auf wer Website beantwortet. Im Internet hat sie Einkaufshilfen in Wien für mich gesucht und mir sogar ein bisschen Geld geschickt für erhöhte Ausgaben durch die Einkaufshilfen. Von den Links, die mir Verena geschickt hatte, war einer ein Volltreffer. Aus den wirklich zahlreichen Angeboten an Einkaufshilfen habe ich mit einem Goldgriff Nina herausgepickt. Sie stellte sich augenblicklich als perfekt für mich heraus und erledigte zehn oder zwölf Tage lang meine Einkäufe. Denn ich konnte keinesfalls einen Fuß vor die Tür setzen.

Zu allem Überfluss hätte ich am Dienstag nach Pfingsten Waschtag gehabt. Ich habe keine Waschmaschine in der Wohnung. In der Wohnhausanlage, in der ich wohne, gibt es einen großen Waschsalon mit wirklich guten Geräten. Aber es war mir unmöglich, mich da hinunter zum Waschsalon zu bewegen. Also hatte ich fast keine Wäsche mehr.

Neun Tage nach dem „Schlaganfall“ kam ein Heilungsschub. Ich konnte den rechten Arm etwas gesteuert bewegen und einige Handgriffe machen, wie zB Brot schneiden oder etwas aufstreichen. Das Bein war so weit bewegbar, dass ich mich humpelnd durch die Wohnung bewegen konnte, ohne mich anhalten oder abstützen zu müssen. Ich dachte mir, wenn das so weiterginge, wäre ich in ein paar Tagen wieder vollständig gesund. Aber es ging nicht so weiter, dieser Heilungsschub sollte der einzige bleiben. Ab da verlief die Heilung langsam und dann immer langsamer. Sie dauert bis heute an.

Während der intensiven Zeit, also bis zu dem Heilungsschub, haben die Schmerzen in der Zehe pausiert. Ich konnte also gut schlafen. Aber danach meldeten sie sich gleich wieder. Zunächst langsam und leise. Im Lauf der Zeit wurden sie noch viel heftiger als zuvor.

Aber zunächst noch einmal zurück zum Schlaganfall. Am Freitag in der Woche nach Pfingsten wagte ich mich, motiviert durch den Heilungsschub, zum ersten Mal aus der Wohnung heraus. Es war wieder Waschtag. Ich bewegte mich ganz langsam und unsicher durch den Gang des Stiegenhauses in den Lift und unten nach draußen. Der Weg zum Waschsalon ist sehr kurz, aber es sind Stiegen dazwischen. Ich hielt mich am Geländer fest und torkelte langsam hinunter. Am Ende hat alles gut funktioniert, und ich war glücklich. Den Einkauf habe ich an jenem Freitag noch von Nina erledigen lassen, denn hinaus auf die Straße habe ich mich noch nicht gewagt.

Zwei Tage später, am Sonntag, habe ich einen Testgang zum nächsten Supermarkt gemacht. Alle Supermärkte sind relativ weit von meiner Wohnung entfernt. Puh, das war ein Gefühl! Ich bin immer nah an der Hausmauer geblieben, damit ich nicht umfallen konnte. Am Montag, genau zwei Wochen nach meinem „Schlaganfall“, bin ich erstmals selbst einkaufen gegangen. Das war schon riskanter für mich, denn da war viel mehr Betrieb auf den Straßen. Aber alles funktionierte reibungslos.

Meine Klienten waren ausgesprochen geduldig mit mir. In der Woche ab dem 20. 6. nahm ich den Betrieb wieder auf, zunächst alles mit links. Doch beim Tippen mischte sich schon immer wieder ganz automatisch die rechte Hand mit ein. Bloß war das Schreiben für mich körperlich anstrengend, und ich war danach richtig erschöpft und legte mich aufs Sofa. Anstrengend ist es heute noch immer, nur viel weniger als damals.

Gut, ich möchte die Schlaganfall-Geschichte zum Ende bringen, für heute zumindest. Sie hat auch immer weniger Rolle gespielt, meine Schmerzen nahmen mich viel mehr in Anspruch. Bei dieser Schlaganfall-Sache hat nie irgendetwas wehgetan. Das ist alles ohne Schmerzen verlaufen. Heute bewege ich mich schon lange sicher und stabil durch die Straßen und Geschäfte. Ich humple zwar noch etwas, weil ja die Sache noch nicht ausgeheilt ist, aber das schränkt mich nur wenig ein. Im rechten Arm und vor allem in der rechten Hand ist das Feingefühl noch nicht voll da, aber ich kann sie großteils normal bewegen und gebrauchen. Alles, und zwar ohne Ausnahme, was ich normalerweise mit rechts tue, mache ich jetzt auch wieder mit rechts. Das ist über die Monate so entstanden, Schritt für Schritt. Sprechen kann ich wieder normal, meine Geschmacksnerven sind fast ganz in Ordnung. Ich habe nie irgendwelche Übungen gemacht, ich habe nur die Heilung erlaubt. Ich wollte einfach keinesfalls meinem Körper ins Handwerk pfuschen. Ich sage das vor allem jenen Menschen, die noch immer glauben, dass es auch nur irgendetwas gäbe, was der Körper nicht selbst heilen könnte. Einen Arzt habe ich die ganze Zeit nicht gebraucht. Heute weiß ich nach etlichen Erkenntnissen (siehe spätere Blogeinträge), dass durch keinen Arzt der Welt irgendetwas schneller oder besser funktioniert hätte. Eher im Gegenteil.

Zurück zum Juni, ab dem 20. Nachdem der Schmerz wieder gekommen war (Der sollte noch Monate andauern.), habe ich mir schon gedacht: „Irgendein Teil von mir lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Er muss mich mit aller Gewalt quälen und sekkieren.“ In dieser Zeit kam es auch noch zum Abschied von Verena. Das war damals ein fast traumatisches Ereignis für mich. Ich stand da verkrüppelt, von Schmerzen gequält und ohne Freunde. Wie trostlos! Doch schon kurze Zeit später sah ich, dass diese Trennung gut und wichtig für mich war. (Und auch für Verena, wie ich heute zu wissen glaube.) Es war wichtig, dass ich durch diese Phase und diesen Prozess alleine ging, ohne Ablenkung.

Im Juli hatte ich viel mit Klienten zu tun, die Auftragslage war gut. Doppelt gut, denn ich hatte davor wieder Mangelprobleme, die ich durch die gute Auftragslage beheben konnte. Sprechen konnte ich mittlerweile wieder recht gut, meine Klienten kriegten kaum etwas von meiner Beeinträchtigung mit. Indes wurde das Spiel der Zehe immer gnadenloser und unerbittlicher. Die Ausnahmen, die ich weiter oben beschrieben habe, wurden Zug um Zug gestrichen, der Grundschmerz wurde heftiger, die ganz grauslichen Stiche wurden häufiger und länger. Es war also ab Juli wirklich unerträglich. Ich dachte mir immer öfter: „Dieser Schmerz will mich umbringen! Ganz wörtlich! Der will mein physisches Leben auslöschen!“ Ich habe dann auch zu dem Schmerz gesagt: „Bist du völlig verblödet? Wenn du mich umbringst, kannst du mich nicht mehr quälen. Willst du das wirklich?“

Es schien mir immer mehr, als ob dieser Schmerz nicht von mir kommen konnte. Ich bin ja jetzt schon wirklich lange erleuchtet und kenne sowohl die Seele, die ich bin, als auch den Menschen, der ich bin. Beide ziemlich gut. Und beide hatten keinen, aber auch gar keinen Grund, mir so etwas anzutun. Ich meine, ich fische nicht im Trüben, wenn ich von der Seele spreche. Ich weiß ziemlich genau, wovon ich da spreche. Es ist eigentlich viel schwieriger, den ganzen Menschen kennenzulernen. Denn die Seele ist einfach, der Mensch ziemlich kompliziert mit vielen Winkeln und Geheimnissen. Aber auch den habe ich über die Jahre gut ergründet. Wer sollte mir das also antun wollen? Das war nicht weniger als die Hölle.

Ich habe also den Schmerz adressiert und gesagt: „Du gehörst nicht zu mir. Verschwinde aus meinem Haus!!“ Mit Haus war der Körper gemeint. Das habe ich zweimal gemacht, einmal im Juli und einmal im August. Jedes Mal wurde der Schmerz dabei sofort noch heftiger. Das ließ mich dann wieder zweifeln und kleinlaut werden. Hatte ich wirklich keine andere Wahl, als dieses Martyrium zu ertragen? Die Heilungskräfte des Körpers konnten in diesem Fall nichts ausrichten, gar nichts.

Nun, im Juli bekam ich auch noch eine Grippe mit allem, was dazu gehört. Nun schmerzte mein ganzer Körper, wie das bei einer Grippe so ist. Wieder war ich völlig handlungsunfähig, wieder musste ich meine Klienten vertrösten. Doch die Grippe putzte mein Körper binnen fünf Tagen restlos weg. Das ist doch ziemlich schnell, würde ich sagen.

Im August bekam ich eine Fieberblase. Das ist eine Kleinigkeit und tut auch nicht weh. Aber Fieberblasen können mitunter recht hartnäckig und lästig sein. Und in diesem speziellen Jahr erlebte ich einfach nur: Körper, Körper, Körper. Wann würden die Attacken auf den Körper endlich aufhören? Nun, auch die Fieberblase putzte mein Körper binnen weniger Tage weg. Mein Immunsystem ist wirklich intakt, mein Körper heilt schneller als noch bis zum vorigen Jahr.

Im August setzte dann auch noch der extreme Mangel ein. Gleich drei Klienten, die fix etwas bei mir bestellen wollten, taten das dann doch nicht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das wäre ein Monatseinkommen gewesen, das nun ausgeblieben ist. Es kamen keine anderen Bestellungen, das blieb auch den ganzen September so. Die Tantiemen aus Buchverkäufen wurden von Monat zu Monat weniger. Ende August stand ich mit 0 Euro da. Ich habe keine Reserven, mein gutes Juli-Einkommen brauchte ich zum Teil für Löcher aus den Vormonaten. Am 1. September würde die Jahresgebühr für meine Website fällig werden, und ein Mietrückstand drohte zu wachsen. Ende August stand ich also da arm wie eine Kirchenmaus, verkrüppelt, vom Schmerz mittlerweile zerfressen und nicht nur gequält und ohne Freunde. Wie beschissen konnte mein Leben noch werden? Zu allem Überfluss hatte ich seit Juni einen sensationellen Nahrungsbedarf, weil der Schmerz enorm viel Energie fraß.

Ende August war aber noch etwas Erfreuliches. Ich übersiedelte wieder vom Sofa in mein Bett, denn dort konnte der Schmerz auch nicht schlimmer sein. So war es auch, dafür liege ich jetzt wieder bequemer. Weiters habe ich meinen Schreibtisch wieder zurück organisiert, ich konnte die Maus wieder mit rechts bedienen und alle Sachen mit rechts heben und herum rücken. Ich habe damals zu mir gesagt: „Ich beende den Ausnahmezustand.“

Der September kam und mit ihm ein zusätzliches Leiden, nämlich starker Schwindel. Der tut zwar nicht weh, behindert mich aber. Seitdem gehe ich noch wackeliger und zittriger. Oft muss ich draußen stehenbleiben und mich irgendwo anhalten, sonst würde ich umfallen. Das Überqueren von Straßen ist riskanter geworden, zumal ich nicht vernünftig nach links und rechts schauen kann. Da schlägt der Schwindel gleich Kapriolen. Um die die Liste der körperlichen Leiden das heurigen Jahres abzuschließen, nehme ich vorweg, dass irgendwann im September noch ein ausnehmend starker Harndrang dazu gekommen ist. Und zwar so stark, dass ich alle halbe Stunden aufs Klo muss. Ich kann also nicht weit gehen bzw. nur dort, wo ich weiß, dass es öffentliche WCs gibt. Die nächste Behinderung. Zweimal habe ich sogar in die Hose gepinkelt, weil der Drang so stark ist, dass ich ihn nur kurz zurückhalten kann.

Aber der September brachte auch Erfreuliches, sehr Erfreuliches sogar. Gleich ab Anfang September hatte ich trotz all meiner Leiden und Nöte einige sehr schöne Erlebnisse, die ich heute nicht näher beschreibe. Das kommt in den folgenden Beiträgen. Diese Erlebnisse wurden gefolgt von noch viel, viel schöneren Erlebnissen. Das gipfelte in einer großen Erkenntnis am 9. 9. abends. Diese Erkenntnis zeigte mir, worum es in diesem Jahr wirklich gegangen ist und geht. In der folgenden Zeit vertiefte sich diese Erkenntnis und zeigte mir, worum es seit meiner Erleuchtung vor über zwölf Jahren geht. Ich werde natürlich darüber schreiben.

Jedenfalls führte meine erste Erkenntnis dazu, dass der Schmerz in meiner Zehe ab 13. 9. zügig zurückging, er wurde von Tag zu Tag weniger. Ab 18. 9. war ich schmerzfrei, nach viereinhalb Monaten. Das Martyrium hatte ein Ende. Danach konnte ich erstmals seit Pfingsten ganz gerade gehen, ohne Humpeln. Die Beeinträchtigung durch den Schlaganfall war mittlerweile so gering geworden, dass sie für das Gehen keine große Rolle mehr spielt. Die Behinderung war der Schmerz, weil ich die große Zehe nicht belasten konnte.

Nach weniger als zwei Wochen tauchte der nächste Schmerz auf, denn ich darf keine Ruhe haben. Nun hat die nächste Zehe angefangen. Dieser Schmerz ist ganz anders und weiter hinten im Fuß. Vor allem ist er weit weniger stark und nicht dauerhaft, ich habe ihn nur beim Gehen, sonst nicht. Er ist gewandert und deckt nun in etwa den Mittelfuß ab. Ich humple also wieder, habe aber dafür keine heftigen, unerträglichen Dauerschmerzen. Somit bin ich weitgehend schmerzfrei. Dieser Schmerz macht mir auch keine Sorgen, denn ich weiß ja jetzt, worum es geht.

Außerdem hatte ich plötzlich eines Nachts einen heftigen Schmerz in der Brust, links oberhalb vom Herz. Der fühlte sich an wie ein Pfeil, der mich von vorne nach hinten durchbohrte. Da ist mir dann eingefallen, dass die heftigen Stiche in der großen Zehe auch wie Pfeile waren. Ich hatte also nun schon zwei richtig spitze, aggressive Attacken.
Der Schmerz in der Brust währte nur eine Nacht. Aber er wird in einem späteren Beitrag noch eine Rolle spielen.

Und schließlich hatte ich Ende September / Anfang Oktober noch eine Verkühlung (in D Erkältung). Klingt banal. Aber bei mir haben Verkühlungen echten Seltenheitswert, insofern ist das sehr bemerkenswert. Und sie dauerte zwei ganze Wochen, was noch bemerkenswerter ist. Ebenso bemerkenswert ist der Verlauf der Krankheit. Der Höhepunkt gleich zu Beginn, wo ich wirklich ununterbrochen geniest und gehustet habe, dauerte nur einen Tag. Dann folgte noch ein Tag, der fast genauso heftig war, wo ich aber deutlich gespürt habe, dass die Sache schon am Abklingen ist. Am dritten Tag war die Sache an sich vorbei, mein Körper war schon fertig mit dem Heilen. Aber es war nicht vorbei. Weitere zwölf Tage musste ich immer wieder husten und niesen. Natürlich war das viel weniger als in der Spitzenzeit, aber es ließ sich nicht abschütteln. Die Symbolik einer Verkühlung ist ja interessant. Der Schnupfen sagt, ich habe die Nase voll. Der Husten sagt, ich möchte mich auskotzen. Und beides traf wirklich auf mich zu.

Nun, dennoch waren die Finanzen das Leid Nummer eins. Alles, was ich im September erhalten habe, waren zwei kleine Zuwendungen und etwas über zwölf Euro Tantiemen. Diese Einnahmen waren wohl wichtig, ich kaufte mir davon Dinge, die ich ganz, ganz dringend brauchte. Seit dem 1. September hatte ich auch kein Internet mehr, war also zusätzlich eingeschränkt, also behindert.

Die Sache mit meinem Körper ist speziell für mich ganz besonders. Mein Körper war für mich immer der Standard, das leuchtende Licht. Früher habe ich oft gesagt, ich bin der gesündeste Mensch, den ich kenne. Und ich kannte viele Menschen. Das ganze Jahr keine einzige körperliche Beschwerde, nicht einmal ein Schnupfen im Winter oder dann und wann Kopfweh. Einfach nichts, gar nichts. Mein Erwachensprozess war nahezu ohne körperliche Symptome verlaufen. Und das waren nur belanglose Kleinigkeiten, nichts Heftiges. Und heuer das hier! Das war schon sehr herausfordernd für mich.

Es kam der Oktober. Mein Webhoster ist sehr geduldig und hat mir spät im September eine Zahlungserinnerung geschickt. Am Montag wurde er aber etwas ungemütlich. Ich musste damit rechnen, ab Freitag, also ab heute, keine Website mehr zu haben. Ich muss sagen, ich bin etwas in Panik geraten. Zumal ich mir nur wenige Tage zuvor geschworen hatte: „Es kommt gar nicht in Frage, dass ich meine Website oder meine Wohnung verliere.“ Ich wusste mir am Montag nicht anders zu helfen, als drei Freunde um Hilfe zu fragen, sie also anzuschnorren. (Es ging aber ums Borgen, nicht ums Schenken.) Das hat mir echt weh getan. Sofern ich diese Menschen überhaupt Freunde nennen kann, denn der Kontakt ist zum Teil seit längerem vereist. Ich habe mir gesagt, dass einer von den Dreien wohl zusagen würde und habe nur den Betrag erbeten, den ich für die Website und das Internet brauchte. Keinen Euro mehr. Das waren 120 Euro.

Ich entschuldige mich an dieser Stelle bei den drei betroffenen Personen. Ich habe euch in dem Glauben gelassen, ihr wärt die einzigen, die ich frage. Ich dachte zunächst längere Zeit daran, eine einzige Person zu fragen und grübelte, bei wem ich wohl die größten Chancen hätte. Dann ist mir in den Sinn gekommen, was denn ist, wenn diese Person ablehnt oder erst am nächsten Tag antwortet oder gerade nicht erreichbar ist. Dann würde ich nicht bis spätestens Donnerstag zahlen können. Erst dann hatte ich die Idee, euch alle drei zu fragen. Ich kann euch versichern, dass ich keinen einzigen Euro verprasst habe, sondern damit andere Löcher gestopft habe, die auch schon sehr dringlich waren.

Du siehst also schon, alle drei haben zugesagt und mir sofort geholfen. Zwei von Ihnen haben mir den Betrag geschenkt. Einer hat mir viel mehr gegeben, als ich erbeten hatte. Mein Fehlbetrag war aber so groß, dass nichts zum Verprassen übrig geblieben ist. Im Gegenteil, es ist noch ein kleiner Rückstand übrig geblieben.

Gestern hatte ich einen finanziellen Glücksfall. Somit bin ich mit dem heutigen Tag rückstandsfrei, schmerzfrei, nahezu beschwerdefrei aufgrund des Schlaganfalls und mit der größten Erkenntnis des heurigen Jahres gerüstet. Seit wirklich langer Zeit kann ich entspannen und freudvoll auf die Gegenwart und die nächste Zeit blicken.

Einträge aus dieser Serie:

Die schwierigste Zeit meines Lebens
Ein weiteres Erwachen
Wollen macht Druck
Aspekte meines göttlichen Lebens heuer
Mein halbgöttliches Leben