Die Dinge des weltlichen Lebens

Es ist eine alte und zentrale Frage aller erwachenden und erst recht aller erleuchteten Menschen, wie sie mit ihrem Wissen (ich meine echtes Wissen der Ebene 4), ihren Erkenntnissen und ihrem Anderssein in der heutigen Welt leben können. Wie sie mit den Dingen, die alle Schlafenden Leben nennen, umgehen. Also mit den weltlichen Dingen sozusagen. Wie sie mit den ganzen Systemen, die Menschen erfunden haben, zurecht kommen können.

Erwachende Menschen entdecken primär und hauptsächlich sich selbst. Das ist herausfordernd und beansprucht fast alle Ressourcen des Menschen. Während ihres Erwachensprozesses erfahren sie auch aus verschiedenen Quellen, dass das Leben, das auf sie wartet, ganz anders ist und nichts mit alten Zugängen zu tun hat. Und weil erwachende Menschen nicht erleuchtet sind, haben sie immer wieder ein Bild einer Superraupe vor sich, wo alles, was sie sich im Stadium des Nicht-Erleuchteten vorstellen, wünschen und erträumen, durch ein Fingerschnippen zu ihnen kommt. Im Großen und Ganzen befassen sie sich nicht sehr viel mit dem neuen Leben, weil sie eben vom Erwachen beansprucht sind. Trotzdem merken sie mit zunehmender Dauer ihres Erwachens, dass sie mit ihrem Anderssein in immer mehr Lebensbereichen und Lebenssituationen anecken und mit den Zugängen und Werkzeugen, die sie als Schlafende erlernt haben, nicht mehr vorankommen.

Erst erleuchtete Menschen können sich wirklich ernsthaft mit der Erkundung der neuen Welt auseinander setzen und neue Wege im Umgang mit den weltlichen Dingen erforschen. Sie sind nicht mehr auf der Suche nach sich selbst und nicht mehr so stark mit Prozessen belastet, die durch das Erwachen entstehen. Freilich durchlaufen auch sie Prozesse, aber die haben nichts mehr mit Arbeit zu tun und laufen halt einfach ab. Mehr oder weniger im Hintergrund.

Es gibt einen ganz wesentlichen Unterschied zwischen der heutigen Generation von Erwachenden und Erleuchteten und den aufgestiegenen Meistern früherer Generationen. Früher sind Erleuchtete sehr bald nach ihrer Erleuchtung auf die andere Seite gewechselt. Nach ein paar Tagen, ein paar Wochen, bestenfalls nach ein paar Monaten. Als sie erleuchtet waren und die alte Welt aus der Perspektive ihrer Göttlichkeit erlebt haben, war das so schockierend und unerträglich, dass sie sich von dieser Welt verabschiedet haben. Ich muss ihnen aber zugestehen, dass sie es viel schwerer hatten als wir heute. Wir hingegen bleiben auf der Erde, denn nur das macht den großen Unterschied. Im Ruf der Seele zum Erwachen ist schon die Absicht eingebunden, nicht nur zu sich selbst nachhause zu kommen, sondern nach der Erleuchtung auch hier zu bleiben.

Das heißt nicht weniger, als dass wir die allerersten Menschen sind, die mit ihrem Anderssein tatsächlich auf der Erde leben und die erkunden, wie man als göttlicher Mensch auf der Erde lebt, leben kann.

Nur um den Zusammenhang darzulegen, gebe ich einen kurzen historischen Abriss. Mit heutiger Generation von Erwachenden meine ich Menschen, die ca. seit den 1990er Jahren begonnen haben zu erwachen. Mit Erleuchteten früher Generationen meine ich Erleuchtete bis ins 19. Jahrhundert – und den Jahrhunderten und Jahrtausenden davor. Kuthumi war im späten 19. Jahrhundert der erste, der nach seiner Erleuchtung richtig lange hier geblieben ist. Er reiste durch Europa und Indien, war aber dann auch einmal müde von den schlafenden Menschen mit ihrem begrenztem Verstand und zog sich in den Himalaja zurück, wo er noch viele Jahre als Einsiedler lebte.

Im 20. Jahrhundert gab es schon ein paar Menschen, die nicht nur auf der Erde blieben, sondern ihre Weisheit stark in die Öffentlichkeit getragen haben, wie zB Krishnamurti und Osho. Ein anderer Prominenter, der nicht geblieben ist, war John Lennon. Man kann schön beobachten, wie er sich Ende der 1960er Jahre der Spiritualität zugewandt hat, in den 70er Jahren geträumt und sich dann zurückgezogen hat. Dann hat man lange nichts von ihm gehört, er war in seinem Kokon. 1980 feierte er ein fulminantes Comeback mit dem Album Double Phantasy, in dem man deutlich hört, dass er erleuchtet oder zumindest fast erleuchtet war. Nur ein Monat später wurde er erschossen.

Gut, du siehst einerseits die Entwicklung und andererseits, dass die Geschichte von Erleuchteten, die geblieben sind, eine sehr kurze ist. Inder darf man genau genommen nicht dazu zählen, weil in Indien Erleuchtete sehr verehrt werden und dadurch ein etwas leichteres Leben haben. Meine Erleuchtung war im Dezember 2009, ich bin also nach über 14 Jahren noch immer da und habe die neue Welt schon weitreichend erforscht. Viele andere sind gefolgt und ebenfalls erleuchtet. Dennoch kann ich nicht behaupten, dass ich mit meinen Forschungen am Ende bin. Im Gegenteil, seit ein paar Wochen bin ich mitten drin, an ein paar zentralen Knackpunkten dran und finde das spannend wie nur was. Deshalb schreibe ich heute darüber. Unterstützt wird das durch eine liebe Freundin, die gelegentlich auch meine Klientin ist, die ich gerade begleite und die am selben Thema dran ist. Von zwei weiteren Menschen habe ich erfahren, dass sie ebenfalls an diesem Punkt sind.

Was meine ich mit „weltlichen“ Dingen? Einfach gesagt alles, was mit der Welt der Schlafenden mit ihrem alten Bewusstsein und ihren alten Systemen zu tun hat, einschließlich die meisten dieser schlafenden Menschen selbst. Jeder kennt das: Du verbringst Zeit mir dir selbst, mit dem, was dich ausmacht, oder mit anderen Menschen, die auch auf dem gleichen Weg sind. Du schwebst in Höhen, in anderen Dimensionen. Am Montag gehst du wieder zur Arbeit und wirst erschlagen von den alten Systemen. Du weißt, dass das alles völlig unpassend für dich ist, fühlst dich aber außerstandes, deine Wahrheit zu leben oder auch nur mitzuteilen.

Ich erinnere mich gut an die erste Zeit nach meiner Erleuchtung. Ich habe die Welt nicht mehr ertragen, ich habe Menschen nicht mehr ertragen. Nachdem es aber keine Frage für mich war, ob ich bleiben oder gehen wollte, musste ich mich völlig zurückziehen irgendwo in die Einöde. Erst nach und nach konnte ich den Menschen, der ich nun war, auf die Erde in meine neue Welt bringen und mit Menschen in Interaktion treten. Ich weiß nicht, was ohne diesen Rückzug passiert wäre. Und soweit ich das überblicke, geht es da allen Erleuchteten gleich.

Die Geistlichen aller Religionen von Ost bis West, von Nord bis Süd, entziehen sich der Frage des Umgangs mit der Welt. Abgesehen von der Tatsache, dass sie nicht erleuchtet sind, leben sie in Klöstern, die von der Welt abgeschnitten sind, oder in ihren geistlichen Berufen, wo sie ebenfalls von der Welt nicht viel mitbekommen. Sie haben ihre eigenen Systeme, die sie nähren und ernähren. Alternative Aussteigergruppen machen es genauso, abschneiden von der Welt.

Wir machen das nicht. Wir leben in dieser Welt und erforschen, wie denn das geht. Vereinfacht gesagt gibt es zwei Möglichkeiten: alt und neu. Alt bedeutet alte Zugänge, die wir schon kennen, und alte Werkzeuge. Alt bedeutet menschlich auf die alte Art, und es bedeutet dual. Den alten Weg gibt es aber nur theoretisch, denn praktisch funktioniert er für uns nicht mehr. Ich bin sicher nicht der einzige, der immer wieder versucht hat, mit alten Zugängen etwas handzuhaben, und dabei jedes Mal auf die Schnauze gefallen ist. Bleibt also nur noch die Frage: Wie geht neu?

Neu, das ist der göttliche Weg, der göttliche Zugang, handeln aus dem göttlichen Sein. Das ist diametral anders als der alte menschliche Zugang. Adamus hat vor vielen Jahren einmal etwas gesagt, das mir gut gefallen hat: „Ihr seid auch Gott. Also benehmt euch auch so.“ Sehr richtig, leicht gesagt und schwer getan.

Lass mich konkret und praktisch werden.

Was machst du, wenn du kein oder zu wenig Geld hast? (Passiert mir selbst immer wieder. wink) Wirst du aktiv, schiebst an und suchst im Verstand nach Lösungen? Oder machst du dir keine Sorgen und tust, worauf du gerade die meiste Lust hast? Das ist einer der größten Brocken überhaupt, bei mindestens der Hälfte meiner Klienten ist das ein zentrales Thema. Häufig in der Form, dass sie ihren Job nicht mehr machen können, ihn nicht mehr ertragen und ihn loswerden wollen. Und dann kommt die Frage, wovon sie leben sollen. Suchst du überhaupt nach Einnahmequellen oder spürst du, dass das nirgendwo hinführt und dich in einem ewigen Hamsterrad hält?

Was machst du in Streitfällen? Auch Erleuchtete finden sich immer wieder in Streitigkeiten wieder, obwohl Streit alte Energie ist. Das können Streitfälle mit Partnern und Familie sein oder Streitfälle mit Behörden. Was machst zB in einem Sorgerechtsstreit oder Scheidungsfall? Bestehst du auf das, was dir laut alten Systemen zusteht und erkämpfst dir das mittels Behörden oder Anwälten? Oder wirst du einfach nur für dich selbst völlig klar und grenzt ab, was für dich keinesfalls in Frage kommt?

Wie gehst du mit Behörden und anderen staatlichen Einrichtungen um? Das sind ja pure alte Systeme, die noch dazu mit Staatsgewalt ausgestattet sind. In der Coronazeit sind viele Menschen mit der Polizei in Berührung gekommen. Wie gehst du überhaupt mit dem Staat und seinen Repräsentanten um? Weichst du ihnen aus oder gibst ihnen nach? Oder trittst du mit deiner göttlichen Klarheit auf?
In Deutschland sind Freilerner ein gutes Beispiel. Freilernen ist in Deutschland verboten, Zuwiderhandeln wird polizeilich geahndet. Dennoch gibt es auch in Deutschland immer mehr Freilerner, sie lassen sich vom Staat die Wahl der Bildung nicht vorschreiben. Und der Staat ist machtlos.

Was machst du, wenn du in irgendeinem Bereich deines Lebens eine echt beschissene Situation hast? Kämpfst du, resignierst du, verzweifelst du? Oder nimmst du ein paar tiefe Atemzüge, redest einmal Klartext mit dir selbst, kommst so zu deiner Klarheit und triffst eine Wahl?

Wie gehst du mit schlafenden Menschen um? Meidest du sie, weil mit ihnen sowieso kein Verständnis möglich ist? Lässt du dich von ihnen vollquatschen? Oder sagst du ihnen klar, was deine Welt ist?

Was meine ich mit weltlichen Dingen? Einfach gesagt alle alten (= altenergetischen) Systeme, somit alle Systeme. Ansätze von neuen Systemen findet man vereinzelt in wenigen Firmen auf der Welt. Das gesamte Regelwerk der Menschen ist ein großes, altes System. Vielleicht bin ich der einzige, der ein Leben in einem neuen System schon einmal erlebt hat (außer natürlich den drei anderen Menschen, die ebenfalls in diesem System waren). In so einem System gibt es keine Regeln, kein System, alles ist frei und leicht. Die alten Systeme haben Vorschriften, Verhaltenskodices, ein festes Regelwerk von Rechten und Pflichten und Erwartungen. Schlafende Menschen brauchen so etwas, sonst würde die Welt in heillosem Chaos versinken. Für uns sind diese Systeme total unbrauchbar bis giftig.

Die neue Welt ist keine Welt da draußen. Es geht nicht darum, alte Systeme abzuschaffen und neue zu etablieren. Die neue Welt ist in jedem selbst. Wie hat Jeshua so treffend gesagt? „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Ein neues System, das ja kein System ist, weil es keine Regeln enthält, kann bestenfalls von ein paar erleuchteten Menschen gelebt werden, die sich zusammen finden und gemeinsam auf einem Grundstück leben.

Es geht also um folgende Frage: Wie wandelst du als göttlicher Mensch auf der Erde?
Du hast dich entschieden, auf dieser Erde mit ihrer menschlichen, alten Welt zu bleiben. Wie gehst du nun also mit ihr um? Braucht du im Streitfall einen Rechtsanwalt? Verhältst du dich im Supermarkt anders? Wie gehst du mit deinem Partner um, der im alten Bewusstsein steckt?

Nicht wenige Menschen sehen eine Dualität zwischen ihrer schönen, neuen Welt in sich und der sogenannten Realität da draußen. Dabei übersehen sie, dass die Realität in ihnen drin ist. Es gibt viel mehr Realitäten als Menschen. Du erzeugst die Realität durch deine Wahrnehmung und änderst sie durch deine bewusste Wahl. In meiner Welt gibt es keine Behörden und keine Anwälte. Auf Menschen alten Bewusstseins lasse ich mich nicht ein. Ich akzeptiere die Welt und die Menschen, wie sie sind, pflege aber keine Beziehungen mit ihnen. Ich habe meinen Umgang mit der alten Welt längst gefunden. Und nur so kann ich die Welt schön finden und in ihr leben. Das kommt aus meinem Inneren, nicht aus dem Außen. Probleme, die auch ich immer wieder habe, kommen auch aus meinem Inneren, nicht aus dem Außen. Somit liegt die Lösung der Probleme auch in mir drin, nicht im Außen. Wann immer du Lösungen im Außen suchst, wirst du nicht fündig.

Aus der Wahrnehmung, dass deine neue Welt im Innen schön und die Realität da draußen ungemütlich bis feindlich ist, entsteht ein wirklich toxisches Problem: du machst Kompromisse. Die Kompromisse sind Kompromisse mit dir selbst. Gott macht keine Kompromisse mit sich selbst! Du bist aber auch Gott. Wenn du Kompromisse mit dir machst, unterdrückst du dich selbst, und das ist toxisch. Du tust dann halt Dinge, die du eigentlich gar nicht tun willst. Du redest dir Sachen schön, die du in Wahrheit gar nicht erträgst. Die Bereitschaft zu Kompromissen ist menschlich, nicht göttlich. Für schlafende Menschen in der Regel kein Problem, solange der schlafende Mensch einen Nutzen im Kompromiss sieht. Für Erwachende werden Kompromisse immer problematischer, für Erleuchtete sind sie ein No-go.

Kommentare

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Ich merke, als ich deinen Text gelesen habe, dass ich fast bis gar nicht dazu stehe, meine Sicht auf diese Welt zu verkünden. So viel Gegenwind erlebt, dass ich aufgegeben habe, das zu sagen, wie es für mich ist. Und immer kommen die Menschen an und wollen mir erzählen, wie die Welt aussieht. " meld dich doch beim Amt, fang doch erst mal n minijob an, irgendwann musst du wieder rein ins system, da kommst du nicht drum rum." Auf Dauer macht das kirre, weil in mir etwas ganz anderes gelebt wird. Doch diese Klarheit, dazu zu stehen und "wie Gott zu handeln" hatte ich nicht auf dem Schirm. Es ging mir echt um Kompromisse, um das kleinere Übel. Ich sehe keinen Ausweg und planen fällt mir am schwersten. Ich habe da einfach keine Lust drauf und wenn mich jemand fragt, was ich denn so vor hab und wie es weiter geht, fällt mir immer weniger ein, doch die Frage kommt immer häufiger gefühlt.
Klar könnte ich planen, ich könnte voll die einfache Struktur in mein Leben bringen, aber irgendwas hindert mich davon. Irgendwie spricht mich immer das unkonventionelle an. Mir wird gesagt, dass es dem Menschen besser geht, wenn er einen Plan hat, wenn er weiß, was nächsten Monat passiert.
Es gibt schon wieder Punkte in meinem Leben, bei denen ich der Verzweiflung nahe bin. Nichts hilft mehr, kein Ausweg es hilft auch nichts.

Jedes Planen kann nur aus der Konditionierung kommen. Dein SELBST scheint dich genau davon abzuhalten und dir Vertrauen abzuverlangen.
Nirgendwo klappt mehr planen / Kontrolle, das werden die Hirnis die dir zusetzen auch bald merken.
Hier hatte gestern sandra geschrieben wie sich bei ihr alles fügt, wie von einer hohen Hand orchestriert.
Danke euch allen!

Hallo Paul,

So viel Gegenwind erlebt

Hast du als „neues Kind" jemals etwas anderes als Gegenwind erfahren? wink Du kannst doch gar nicht anders, als mit deiner Wahrheit alles aufzuwirbeln.

Nichts hilft mehr, kein Ausweg

Doch, deine Göttlichkeit. Das einzige, was du bis jetzt nicht gelernt hast, ist, nicht an den alten Kram zu denken und dich allein von deiner Göttlichkeit leiten zu lassen. Keine Lösung im Verstand zu suchen. Du weißt ganz genau, dass alles, was die Leute so reden und dir raten, totaler Quatsch ist. Verlass dich auf dein Gespür, alles andere ist nichts wert.

Ja Reiner,
Ich brauchte lange, um zu begreifen, dass der Gegenwind, dem ich fast tagtäglich ausgesetzt bin, sogar wichtig ist und ich nicht mit mir selbst am hadern bin. Seitdem ich zu allem stehe, was ich tue und sage, fällt es mir erheblich leichter, die Wahrheit zu verkünden, und sie da es ist eine Person in mein Leben getreten, die diese Wahrheit erkennt.
Ich weiß auch, dass alles Quatsch ist, was sie erzählen, ich hab diese Auseinandersetzungen in meinem Leben gebraucht, um mich voll und ganz meiner Göttlichkeit hinzugeben. "Leicht gesagt und schwer getan" ;)
Es findet gerade ein fundamentaler Umschwung statt. Ich habe nichts mehr, was mich hält und ich habe das erste mal WIRKLICH das Gefühl, nicht mehr nach etwas zu suchen. Weder Anerkennung noch materiellen Wert, noch irgendwas anderes. Ein schöner Anfang für ein neues Leben :)

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Lieber Reiner,

mal wieder und überhaupt ein grandioser Beitrag. Ich lese ihn quasi jeden Tag. Wie du ja weißt bin ich nämlich genau mit diesen weltlichen Themen „beschäftigt“ von Trennung, Regelung Kindesumgang, Regelung Haus etc. Mein Freund (den ich btw getroffen habe als ich das Thema Beziehung für mich letztes Jahr vollkommen abgehakt habe) betrifft gleiches inkl. Scheidung und den Regelungszwängen des staatlichen Systems zu Kindern, Unterhalt etc. Und das alles mit schlafenden Raupen auf der anderen Seite, mit denen jeder Ansatz von Austausch und versuchter Regelung in altenergetischem Kreiseln mündet (mit eigener Beteiligung natürlich). Also Diskussion nein, das Inanspruchnehmen staatlicher und damit alter Systemer auch nein (oder nur sehr sehr begrenzt). Man steckt also irgendwie mitten in den Systemen und versucht sie irgendwie zu nutzen in Trennungsauseinandersetzung und sollte sich gleichzeitig im Grunde aus ihnen raushalten. Das ist sehr sehr schwer. Zwischendrin Hochgefühle großer Göttlichkeit und unendlicher Möglichkeiten, dann wieder Grübeln und Prozessgewälze, Zahlengedrehe usw. Es stimmt ja nicht, dass ich nicht „wüsste“ woHIN, nur das WIE. Was ich am meisten schätze an deinem Rat und Begleitung, Reiner, ist, dass der Mensch mitkommen muss. Alles Hinschmeissen ist für mich als Mensch zumindest keine Option, so sehr das immer mal wieder aufsteigt. Das Geratter, was dann vermutlich losginge, würde mir nicht helfen. Dass der Verstand nichts löst, habe ich vollständig akzeptiert. Lösungen von da sind also keine zu erwarten, jedenfalls nicht im erwachten Sinne. Das ist schon mal eine riesige Erleichterung, denn mein Verstand produziert bin stop, wovon ich mittlerweile weiß, dass ich es nicht nur nicht verfolgen muss, sondern es tunlichst lassen sollte (wobei auch da die Grenzen mitunter schwimmen). Damit fällt schon mal dem Energiefrass noch mehr Energie hinterherzuwerfen weg. Was ich auch „gelernt“ habe, sind die Dinge wirklich sehen, die sich tun, die auch öffnen und verändern. Im Kleinen sind das hunderte! Mein Alltag ist voll mit Fügungen, die ich nicht wahrnehme, weil ich zu sehr mit Rattern beschäftigt bin. Von diesem Wahrnehmen bin ich jedes Mal überwältigt, wenn ich es zulasse. Das Vertrauen, das ich dann spüre, ist „allover“. Und vertrauen ins Neue und dass es „funktioniert“ ohne „Zutun“, Jobs etc. ist für mich das Schwerste. Welche Fügungen? Dass ich in der schönsten neuen Wohnung des Ortes sitze z.B. auf einem Wohnungsmarkt, auf dem es kaum (bezahlbare) schöne Wohnungen gibt. Dass ich in kürzester Zeit 2 schöne Besuche erwarte, die über 3 Jahre in einem riesigen Haus nicht gekommen sind. Dass ich umsonst die tollsten Möbel abgestaubt habe über Kleinanzeigen, kostenlose Unterkunft in Süditalien hatte gegen Hand usw. Dass ich ein großes Auto brauche weil ich viel baue und mit Möbeln werkel und mein Freund seinen riesigen Bus (wieder) hat. Alles Fügungen, die ich mir früher mit Zufall oder gar nicht erklärt hätte. Jedes Mal, wenn ich es wirklich zulasse das zu sehen, haut‘s mich fast um vor Glück. Es genießen und nicht gleich wieder relativieren, übe ich noch. Und ja, die weltlichen Themen kann ich damit nicht weglächeln. Aber es gibt wirklich jeden Tag Beispiele für Fügungen. Jeden Tag.

Und wir das gehen soll mit einem (vermutlich schlafenden) Partner, hochgeschleudert oder nicht? Meiner Erfahrung nach gar nicht. Ich hab es lange versucht. Und wusste es im Grunde vorher schon.

Liebe Simone,

mein Blogeintrag ist ja aus unserem Austausch über dieses Thema entstanden, ich habe dich ja auch namenlos erwähnt. Er ist kürzer als unsere Austausch und tw. ein bisschen anders.

Was soll ich sonst noch sagen? Die Details kenne ich ja alle.

dass der Mensch mitkommen muss.

Ja, das tue ich. Aber in dem Wissen, dass der Mensch irgendwann loslassen und sich seiner göttlichen Führung hingeben muss. Ich baue mit meinem Hinweis auf den Menschen quasi eine Brücke zum Göttlichen, weil ich weiß, wie wichtig der Mensch ist.

Und wir das gehen soll mit einem (vermutlich schlafenden) Partner

Oh, dein Partner schläft nicht! Er hat nur Mühe, sein Wissen auch zu leben.

Liebe Grüße

Reiner

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Spannend, was du schreibst! Scheint ein Themen-Feld zu sein, dass von einigen von uns angezapft Bzw. kreiert wird. 😉Hatte tatsächlich auch in letzter Zeit oft das Gefühl, ich will einfach nur schlafen und mich aus dieser anstrengenden Welt mit ihren anstrengenden Menschen zurückziehen… Geht nur mit gerade zweijährigem Kind so schlecht! Auch die Beziehung ist aktuell sehr anstrengend, da die Geburt unseres Sohnes bei meinem Mann sehr viele Themen hochgeschleudert hat. Ich will einfach nur meine Ruhe und nicht ständig mit seinem alten Mist konfrontiert sein! Es beeinflusst mich ja doch, auch wenn ich das nicht will. Und unser Sohn könnte so viel entspannter aufwachsen…. 
Ich dachte tatsächlich, alles würde schöner/leichter/angenehmer werden… 😵‍💫 Aber Widerstand hilft ja erst recht nicht, wie wir wissen! 

Naja, da darf wohl nun jeder seinen/ihren Weg finden. Trotzdem gut zu lesen, dass man ja nicht allein damit ist. 

Nein, Sandra, du bist wirklich nicht allein damit. Mir fallen auf Anhieb zwei Frauen ein, die ganz ähnliche Herausforderungen haben. Wenn ich ein bisschen nachdenke, werden es noch mehr. wink
Ich verstehe in diesem Zusammenhang immer weniger, warum ihr das Forum nicht nutzt. surprise

Wow, das scheint wirklich ein guter Grund bzw. eine Basis für Austausch zu sein! 😮 Ich glaube das würde manchmal schon echt helfen.  

Ist halt doch was anderes, immer nur von einem kinderlosen (so habe ich das aus deiner Seite herausgelesen) Mann zu lesen, wenn man selbst eine Frau mit Mann und Kind ist! 😂

Ich weiß auch nicht…. Ich hatte ja mal einen Versuch gestartet, auf den aber leider keine Reaktion kam, weil der Beitrag von Alex (hieß sie glaube ich?) schon älter war. Schade! 🤷🏻‍♀️

Naja, beim Erwachen geht's um den Menschen unabhängig von Geschlecht und Alter. Überhaupt unabhängig. wink Dennoch tut ein Austausch mit Menschen in ähnlichen Lagen gut. Es ist schon ein Jammer. Bei mir sammelt sich alles, ich kenne die verschiedensten Lebenslagen und weiß, wer mit wem sinnvoller Weise in Kontakt kommen sollte. Ich weise auch immer wieder auf das Forum hin. Dennoch will es partout keiner nutzen. Wie ich in meinem heutigen Blogeintrag geschrieben habe: Gib dem Menschen eine Lösung, und der Mensch sagt nein, das will ich nicht. Ich kenne dieses Spiel nun schon seit über 14 Jahren. Ein echter Jammer.
Ich kenne zB auch eine Frau, die ihre Kinder weggegeben hat, damit sie sich ganz dem Erwachen widmen konnte. Das passt zwar nicht auf dich, ich erwähne es nur, um zu zeigen, dass es so viele Wege wie Menschen gibt. Und ich kenne ziemlich viele Wege.

Ja, das war Alex. Hat eine kurze Zeit lang viel geschrieben und war dann schnell wieder weg.

Ja, das weiß ich! 😉 Aber eben: es würde einfach gut tun, auch wenn es sicher ohne geht… 

Seltsam. 🤔 Meinst du, es liegt nur an diesem Muster? Ich hätte schon gern Austausch. Aber da das Forum ja eher still ist, zieht es mich da auch nicht so hin, weil ich sowieso damit rechne, dass keine Antwort kommt. Geht vielleicht den anderen auch so? 🤷🏻‍♀️ 

Ja, das meinte ich ja. Mein Kind würde ich jetzt nicht weggeben, aber ja: jede/r darf und muss letztlich seinen/ihren Weg finden! Dann scheinbar eher doch im Alleingang ohne viele Gleichgesinnte?! 

Aber da das Forum ja eher still ist, zieht es mich da auch nicht so hin

Du weißt ja nicht, was passiert, wenn du was rein schreibst.
Als ich im Herbst 22 den Austausch begonnen habe, waren auf Anhieb etliche Leute da und haben drauf los geschrieben.