Du gehst in deine Souveränität

Dies ist ein Punkt, der von einem großen Teil der Erwachenden am liebsten, am längsten und am hartnäckigsten ignoriert wird. Du gehst in deine Souveränität, aber dein menschliches Selbst will das nicht. Mehr noch, es verabscheut nichts mehr als die Souveränität, weil es darin den Verlust jeglicher Sicherheit sieht. Aus menschlicher Sicht bedeutet es das auch. Die oft zitierte Komfortzone zu verlassen bedeutet, einen mutigen Schritt nach dem anderen in Richtung Souveränität zu gehen.

Souverän zu sein heißt, von nichts und niemand abhängig zu sein. Es heißt, für nichts und niemand verantwortlich zu sein, außer für dich selbst. Nichts und niemand anderes ist für dein Schicksal verantwortlich.

Wenn du diese Aussagen auf dich wirken lässt, stellst du fest, dass das harte Brocken sind. Menschen wollen ihre Beziehungen nicht verlassen. Sie wollen ihre Verhaltensmuster nicht aufgeben. Sie wollen sich nicht von ihren Vorstellungen trennen, wie sie etwas bewirken können, zB wie sie zu Geld und Gesundheit kommen. Allgemein gesagt, wie sie zu Energie kommen können.

In Wahrheit verabscheuen Menschen die Souveränität, schlafende wie erwachende. Sie wollen in ihren Abhängigkeiten bleiben. „Ich helfe dir, du hilfst mir. Wenn ich in Not bin, kann ich mich auf meine Freunde verlassen. Oder auf das tolle Gesundheitswesen oder das Sozialsystem. Ich pflege halt weiter die Beziehungen zu den Eltern und der Familie, das gehört dazu. Meister XY hilft mir beim Erwachen. Mit ihm geht das sicher. Wovon soll ich leben, wenn ich keinen Job mehr habe? Ohne meine spirituellen Bücher und Freunde wäre ich verloren.“ Und so weiter und so weiter und so weiter. Die Liste der Abhängigkeiten, die der Mensch liebt, ist wahrhaftig endlos.

Erwachende tun gerne so, als ob sie souverän wären. Sind sie aber nicht. Und genau deshalb stecken sie so lange im Prozess drin. Die, die wirklich in ihre Souveränität gehen, erwachen schnell und haben keine alten Abhängigkeiten mehr.

Das Erwachen bringt es mit sich, dass alle alten Beziehungen getrennt und alle alten Muster aufgelöst werden. Die alten Dinge wollen gehen, und sie gehen auch. Wenn der Mensch es zulässt. Allzu oft und allzu lange hält er fest. Mit fortschreitender Dauer des Erwachens verursacht das Festhalten immer mehr und immer größere Qualen.

Tobias hat einmal gesagt: „Ihr hängt an einem seidenen Faden, und wir wundern uns, wie ihr das macht.“ Er hat damit genau dieses Festhalten gemeint. Obwohl der Faden nur seiden ist, schaffen es Erwachende, daran festzuhalten. Menschen sind wirkliche Meister im Festhalten und im Reiten toter Pferde. Paul Watzlawick hat das auch in seinem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ trefflich aufs Korn genommen.

Auf einen Punkt des Ignorierens der eigenen Souveränität möchte ich besonders eingehen, er betrifft so sehr das ganze Erwachen. Erwachende hängen sehr gerne und häufig sehr lange an ihren Gurus und Meistern. (Auch wenn sie diese Personen und Entitäten nicht als Gurus bezeichnen würden.) Sie hängen an ihnen, da ist ein Faden, der nicht seiden sondern viel dicker ist. Sie stellen sich selbst auf den Standpunkt: „Mit diesen Meistern kann ich es schaffen, ohne sie nicht. Diese Meister wissen alles, ich weiß nichts.“ Das ist das Gegenteil von Souveränität. Es ist wieder das alte Spiel des klein und unwissend Seins.

Es ist von enormer Bedeutung, dass du dich auf DICH verlässt und auf sonst niemand. Auf dein Gespür, auf deine Wahrnehmung, auf deine Wahrheit. Nur das allein führt dich zum Erwachen. Es gibt Unmengen von guten, inspirierenden und wahren Materialien da draußen. Das gehört zu den Vorzügen unserer heutigen Zeit. Es gibt also viel Unterstützung. Die Frage ist einzig, wie du damit umgehst.

Nimm diese Materialien als Inspiration, als Hinweise. Lass sie durch alle deine Wahrheitsfilter laufen. Nimm immer nur die Teile, bei denen du eine starke Resonanz in dir spürst. Genau diese Resonanz zeigt dir deine Wahrheit. Nur deine Wahrheit führt dich in deine Souveränität und in deine Erleuchtung. Hänge an nichts und niemandem und laufe niemandem nach. Niemand kann deine Erleuchtung bewerkstelligen, sie kommt nur aus dir. Tobias, Adamus, Kryon, Eckhart Tolle, ich, Buddha, Jed McKenna, Allen Stacker, Abraham Hicks und wie sie alle heißen, sie alle sind unwichtig in Relation zu DIR. Du bist das einzige Wesen und die einzige Instanz, das/die deine Erleuchtung hervorbringt. Je schneller und je stärker du das verinnerlichst, desto leichter und anmutiger gehst du in deine Souveränität. Du steigst in deine eigenen Fußstapfen, nicht in die irgendeines anderen. In diesem Punkt haben es die totalen Einzelgänger erheblich leichter als die Erwachenden, die Gruppen angehören. Sie sind von Haus aus schon ein höheres Maß an Souveränität gewöhnt.

Das Festhalten an Abhängigkeiten ist natürlich sehr verständlich, denn Menschen kennen nichts anderes. Nicht erst seit ihrem Dasein auf der Erde, auch die ganze Zeit davor kannten sie nichts anderes. Sie haben immer ihr Geflecht aus Abhängigkeiten dazu benutzt, um weiter zu kommen, um etwas zu bewerkstelligen. Deshalb will das alte Selbst die Souveränität nicht und baut ständig neue Beziehungen und Abhängigkeiten auf. Das geschieht so ganz nebenbei, dem Menschen in der Regel unbewusst. Er hat panische Angst vor der totalen Ungewissheit.

Ich kann dazu nur sagen, dass das Leben als souveränes Wesen ungleich erfüllender ist als das Leben in Abhängigkeit. Nur ein souveränes Wesen ist frei. Einmal die Freiheit gekostet willst du sie nie wieder aufgeben, um keinen Preis.

Sei dir einfach nur dessen bewusst, dass du in deine Souveränität gehst. Das gibt dir gleich ein Verständnis für viele Dinge, die passieren. Für den Verlust so vieler Dinge, Menschen, Beziehungen und Mustern. Du bist auf dem Weg in die Freiheit.