Seit ein paar Jahren hat es Tradition für mich, dass ich zu Weihnachten, am 24. 12., etwas im Blog schreibe. Vielleicht wartet schon der eine oder andere Leser darauf. Nun, ich habe schon lange nichts mehr geschrieben, insofern wartet wahrscheinlich niemand. Aber egal, ich habe Lust.
Seit ein paar Wochen kugelt ein angefangener Blogeintrag bei mir herum, der aber nichts für Weihnachten ist. Also schreibe ich heute irgendwas, denn ich bin in Weihnachtsstimmung. Der besagte Blogeintrag folgt wohl in den nächsten Tagen.
Woran denke ich, wenn ich an Weihnachten denke? Zunächst einmal daran, dass es vor langem in meinem alten, schlafenden Leben eine längere Zeit gegeben hat, in der ich Weihnachten überhaupt nicht mochte. Ich denke, es würde sogar stimmen, wenn ich sagte, dass ich es hasste. Was für eine Verschwendung dieser schönen Zeit! Ich hatte damals Weihnachten mit Stress verbunden, und das hatte ich verabscheut. Stress, Geschenke zu besorgen, Stress in den Straßen und Geschäften. Und irgendwie wurden alle Menschen in meiner Umgebung von diesem Stress erfasst. Und auch damals schon, lange Zeit vor meinem Erwachen, störte mich die Verlogenheit in der ganzen Weihnachtssache. Folgerichtig waren meine Geschenke nur selten kreativ, weil ich sie ja kaufen musste..
Damals, in den beginnenden 1990er Jahren, haben eine befreundete ehemalige Arbeitskollegen und ich, immer Antiweihnachten begangen. Das hat so ausgesehen, dass wir am Heiligen Abend zusammen in ein Lokal gegangen sind, in dem ganz bestimmt von Weihnachten nichts zu spüren war, und dann einiges getrunken haben. Ich war damals anfänglich überrascht, dass diese Lokale zu Weihnachten und zu Silvester immer gesteckt voll waren. Es gab viele Menschen, die mit dem angesagten, zwangsweisen Feiern nichts zu tun haben wollten. Es gab natürlich auch solche, die einfach einsam waren. Mitunter ist es in diesen Lokalen hoch her gegangen zu Weihnachten. Jedenfalls wurde viel Alkohol getrunken.
Nach ein paar Jahren wurde mir das zu blöd, ich hatte keine Lust mehr auf Antiweihnachten. Dazu kam, dass ich irgendwann in jener Zeit in meiner Familie vereinbart hatte, die Weihnachtsgeschenke wegzulassen. Das entkrampfte die Situation deutlich. Etwas später, Ende der 90er Jahre, hatte ich plötzlich einen Freundeskreis bestehend aus meinen ehemaligen Schülern. (Ich war ja davor auch Lehrer an einer Schule.) Anfangs hatten wir uns auch beschenkt, doch schon nach wenigen Jahren hatten wir das beendet. Die Zeit mit meinen ehemaligen Schülern war übrigens eine schöne Zeit mit viel Spaß und Freude und gemeinsamen Aktivitäten.
Weihnachten ohne Zwang und Druck hatte eine neue Qualität bekommen. Kein Zwang zum Geschenke besorgen oder Besuche zu absolvieren. Kein Zwang, irgendetwas zu tun. Und so wurde Weihnachten für mich nach und nach zu einer Zeit der Stille und der Einkehr, und damit zu einer Zeit echter Freude. Und so ist das bis heute geblieben. Und deshalb genieße ich Weihnachten, jedes Jahr. Heute, da ich schon seit geraumer Zeit erwacht bin, hätte ich nichts gegen angenehme Gesellschaft an diesem Tag, aber das muss nicht sein. Meine Gesellschaft ist mir auch sehr angenehm. Darüber hinaus habe ich mich schon lange daran gewöhnt, mangels erwachter Menschen viel alleine zu sein. Andere ertrage ich größtenteils nicht.
Wenn ich noch weiter zurück gehe, in meine Kindheit, war Weihnachten etwas sehr Schönes und nahezu Mystisches. Meine Eltern hatten immer etwas gezaubert. In der Teenagerzeit ist das Mystische und Zauberhafte schnell verschwunden. Vor allem deshalb, weil meine Eltern viel gestritten hatten, auch am Heiligen Abend, und sich keine Mühe gegeben hatten, den vielen Streit vor uns Kindern zu verbergen. Das hatte alles entzaubert. Das hatte auch schon recht früh begonnen, so mit 13, 14. Also hatte ich mich schon früh darauf gestützt, mir selbst zauberhafte Weihnachten zu bescheren. Und dabei mache ich meinen Eltern keinen Vorwurf, diese Zeiten sind wirklich lang vorbei. Im Gegenteil, alles hatte dazu gedient, dass ich schon sehr früh sehr selbständig und damit unabhängig von anderen geworden war.
In diesem Zusammenhang fällt mir noch etwas ein. Besonders in den späten 90er Jahren habe ich damit begonnen, sehr viele Beziehungen zu beenden, Beziehungen zu Freunden und guten Bekannten. Einige Beziehungen sind von selbst ausgelaufen, andere hatte ich aktiv beendet. Ich hatte ziemlich viele Beziehungen gehabt und sehr viele Menschen gekannt. Ich hatte dabei nicht die geringste Befürchtung, irgendwann alleine dazustehen oder keine neuen Menschen kennenzulernen. Im Nachhinein betrachtet sieht das so aus, als ob ich mich auf mein Erwachen vorbereitet hätte, in dem es sowieso am besten ist, alleine zu sein. Wegen all dem hatte ich nie Probleme mit Beziehungen und habe im Lauf der Zeit das ganze, große Thema aus verschiedenen Perspektiven gesehen. Und nachdem ich das alles selbst bewusst gesteuert habe und Distanz dazu hatte, habe ich so ganz nebenbei vieles aus und über meine alten Beziehungen gelernt, in denen es immer Abhängigkeit gegeben hatte. Natürlich gab es auch Menschen, die ihrerseits die Beziehung zu mir beendet hatten. Auch das war richtig, und so viele waren das nicht.
Genug der Lobeshymnen auf mich selbst, obwohl ich gerne Lobeshymnen auf mich selbst singe, und zurück zu Weihnachten. Wie schon gesagt ist bei mir jedes Weihnachten friedlich und still und voll Freude. Besonders seitdem ich erwacht bin. Das könnte jeder haben! Ich wünschte, jeder hätte es. Es braucht dafür nichts und niemand, nur dich selbst. Wenn dein Weihnachten getrübt ist, dann deshalb, weil du Entscheidungen getroffen hast, die es trüben. Du kannst auch andere Entscheidungen treffen.
Für mich gibt es heuer auch ein besonderes Weihnachtsgeschenk: Das Bewusstsein verändert sich gerade grundlegend, und das mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit. Und zwar auf der ganzen Welt. Ich stehe da und sehe dem Treiben zu, und sehe dabei, dass ich mittendrin bin in dieser substanziellen Veränderung. Das betrachte ich als Geschenk, als Auflösung des gordischen Knotens, in dem die Welt so lange gesteckt ist. Das ist für mich durchaus ein Anlass zur Freude. Die Arbeit, die so viele erwachende Menschen in den letzten Jahrzehnten verrichtet haben, beginnt, sichtbare Früchte zu tragen.
Ein paar Jahre lang habe ich durchaus mit großer Skepsis auf die Entwicklung der Welt geschaut, ich habe vieles gesehen, bei dem ich mir gedacht habe: „Die Menschheit wird ja immer verrückter anstatt klüger!“ Doch jetzt sehe ich glasklar diese fundamentale Veränderung des Bewusstseins der Menschen.
So gegen Jahresbeginn habe ich nach vielen, vielen Jahren wieder begonnen, mich für Politik zu interessieren. Das war einfach da, ich hatte nicht darum gebeten. (Dazu erwähne ich kurz am Rande, dass ich mein gesamtes schlafendes Leben lang sehr stark politisch interessiert war. Mit dem Beginn meines Erwachens war dieses Interesse komplett weg. Das war auch gut so, denn zum Erwachen kann man dieses elende Geplänkel nicht brauchen. Es ist pure Ablenkung vom Wesentlichen.)
Seit dem Jahresbeginn 2024 ist dieses Interesse wider erwacht und ist stärker geworden. Und da war zunächst dieser Eindruck, dass die Menschen immer blöder werden. Was an sich schon bemerkenswert ist, den aus der Sicht eines Erleuchteten ist die Menschheit an sich schon ziemlich dumm. Jedenfalls musste ich im Jahresverlauf zunehmend schmunzeln und später lachen, wenn ich die zunehmende Fassungslosigkeit einiger politischer Kommentatoren erlebt habe. „Wie kann man nur … Das hat es noch nie gegeben … Das ist ja skandalös … Das entbehrt jeder Vernunft …“ Die Kommentatoren, die ich gewählt habe, sind durchaus sehr gescheite Menschen. Und sie sind großartig im Analysieren. Bloß kann man Bewusstsein nicht analysieren und nicht mit dem Verstand erfassen. Und das belustigt mich natürlich. Sie rätseln, wahrend ich sehe und erkenne. Aber ehrlich gesagt sehe und erkenne ich in dieser Deutlichkeit erst seit kurzem. Davor war da eine gewisse ablehnende Haltung gegenüber so manchen Entwicklungen.
Kürzlich bin ich einem jungen Mann begegnet. Einem jungen Mann, der in Vietnam geboren wurde, in Tschechien aufgewachsen ist und seit ca. zehn Jahren in Österreich lebt. Dieser junge Mann quillt über vor Kreativität. Nun ja, wir machen ein paar Dinge zusammen und führen wirklich gute Gespräche. Was er nicht weiß, ist, dass er schon seit einiger Zeit sein Erwachen erlebt. Wir sprechen nicht übers Erwachen, wir sprechen über seine Kreativprojekte, wobei ich ihn ein kleines bisschen unterstütze. Ich spreche gelegentlich über Bewusstsein. Und manchmal sage ich zu ihm mit leuchtenden Augen: „Wir erleben das gerade! Wir sind gerade mittendrin!“
Sein Leben war bis jetzt nicht gerade einfach, wozu ich auch etwas sage, wofür er dankbar ist. Er weiß nicht, was Erwachen ist, aber er versteht jedes Wort, das ich sage. Und ich bin dankbar, wieder so einen verstehenden Gesprächspartner zu haben.
Also seit wenigen Monaten sehe ich diese grundlegende Veränderung des Bewusstseins aller Menschen, und erst seit ein paar Wochen sehe ich es glasklar in der vollen Tragweite. Und wieder kann ich über nichts meckern, ich bin nur noch überwältigt von der Schönheit des Ganzen.
Falls du auch gelegentlich skeptisch auf die Entwicklung in der Welt geschaut hast, lass dir gesagt sein, dass alles nicht nur richtig, sondern richtig perfekt ist.
Dieses Weihnachtgeschenk ist natürlich nicht nur für mich, es ist für jeden, der es sehen will. Freilich, für viele Menschen wird die Welt gerade schnell schlechter. Nämlich für alle, die sich gegen Veränderung wehren und zurück zu etwas Altem wollen. Es wird Reibereien geben, es wird Ächzen im Gebälk. Das tut es zwar schon lange, aber jetzt ist es wirklich ernst mit dem Bewusstseinswandel.
Wie ist das für dich? Freust du dich über den Wandel, oder lehnst du ihn ab? Es ist deine Wahl, Geschenk oder Strafe. Es ist besser, sich zu freuen, denn dieser Wandel ist nicht aufzuhalten.