Forum: Stehe vor Trümmern

Ich fühle mich gerade, als ob ich vor Trümmern stehen würde. Und ich frage mich, vor welchen Trümmern? Welche Konstrukte sind denn da zu Bruch gegangen? Ich weiß es im Moment nicht. Aber ich fühle mich, als ob ich vor Trümmern stehen würde.

Ich stand vorgestern ganz real vor Trümmern. Wir sind ja am renovieren, umbauen, und da kommt einiges zusammen.
Weisst du schon, welche Trümmer es bei dir sind?

Ich befinde mich in so einer ..Zwischenwelt. Am abgeben des Alten, das Neue ist noch nicht fertig, noch nicht bezugsbereit.
Was will ich mitnehmen, ins Neue Haus? Was hat ausgedient?

So vieles will nochmals betrachtet werden. In die Hände genommen, gedreht und geprüft werden, Was hängt da alles dran? So viele Erinnerungen werden wach und nehmen sich ihren Platz.
Und ich merke, wie schwer mein Herz dabei wird.
Es gibt eigentlich nichts in meinen Erinnerungen, was mich ..leichter macht, merke ich.
Nicht, weil alles schwer war, bei weitem nicht!
Sondern einfach deshalb, weil es vorbei ist.

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Die Situation kenne ich bestens. Ich bin Meister darin, fast nichts mitzunehmen. Und das rate ich auch jedem. So eine Situation ist auch eine Metapher auf das Erwachen und die Erleuchtung. Du kannst nichts Altes in das neue Leben mitnehmen.
Natürlich kenne ich das Gefühl, das da ensteht. Da melden sich alle möglichen Stimmen, die irgendwas behalten und mitnehmen wollen. Fast unwiderstehlich, aber nur fast. ;-) Letztlich war es für mich immer ganz leicht, das Alte zurückzulassen.

Und Edith, bitte, nichts will betrachtet und in die Hände genommen werden. DU willst.

Ob ich weiß, welche Trümmer es sind? Das ist immer so eine Sache. Ich habe dieses Gefühl nicht mehr, vor Trümmern zu stehen, und so verschwindet die Lust, da weiter zu forschen. So einen ganz ungefähren Umriss habe ich schon. Den hatte ich auch vorgestern schon. Aber das ist eben alles sehr ungenau. Es ist so ähnlich, wie du geschrieben hast: „Zwischenwelt. Am abgeben des Alten, das Neue ist noch nicht fertig."

"Und Edith, bitte, nichts will betrachtet und in die Hände genommen werden. DU willst."

Perfekt! Danke, das hat mir wieder einige Türchen geöffnet- oder geschlossen, je nach Betrachtungsweise :)

Hallo im Neuen Jahr!
Lieber Reiner, ich möchte noch etwas sagen zu deiner obigen Aussage: "Du kannst nichts Altes in das neue Leben mitnehmen".
Dieser Satz hing mir nach, und er löste in mir so eine Schwere, Enge, aus. Und dann, eines Tages, habe ich erkannt: Ich bin ja schon da! Und ich habe ja schon alles losgelassen, dazumal, und es war genau richtig. Und es ist vorbei.
Ich habe dann das Wort Nichts mit dem Wort Alles ersetzt (was in meiner Vorstellung sowieso irgendwie dasselbe ist- und irgendwie offenbar doch nicht) und da hat alles begonnen zu fliessen.. ein wunderbares, fast Unbeschreibliches Gefühl. Leben. Liebe. Fülle. Schönheit. Und noch vieles mehr. Vor allem Liebe.
In diesem wohltuenden Fühlen habe ich dann auch die Feiertage verbracht. Mal alleine, mal mit angenehmen Gästen und mal mit Familie. Es spielte keine Rolle, in welcher Konstellation, es war durchwegs.. erfüllt.

Ich nehme Alles mit. Ich bin gross, es hat Platz genug.
Und das ist Neu :)

Alles Liebe euch!