Forum: Lösende Schmerzen

In den Blogbeiträgen geht es immer wieder ums Lösen vom Alten, alten Systeme usw. Job, Beziehungen, Familie usw. Weil’s nicht mehr geht, nicht mehr funktioniert. Ich meine, „geht“ schon. Aber mit brutalen Nebenwirkungen. Bei mir waren es Kopfschmerzen, also richtige Kopfschmerzen, enorme Konzentrationsschwierigkeiten, Magenprobleme undundund. Das Gefühl, noch ein Schritt weiter und ich falle um. 

Ich bin seit gut einem Jahr also am Auflösen vom Alten. Beziehung, Haus, Job mit allen Nebenbaustellen um Regelungen Kind, Hausverkauf, Konflikte. Mein Verstand (ich formuliere das mal so) hat immer wieder gefragt, was daran so „schlimm“, so schwer sei. Auch andere, „Normale“ trennen sich, lassen sich scheiden, müssen die üblichen Elemente des alten Lebens regeln und verändern.

Ich wollte da schon mal drüber schreiben in diesem Forum, auch ganz konkret über meine aktuellen Löse-Baustellen. Und darüber, dass das Ablösen so ultimativ ist. Einmal raus ist raus. Es gibt da kein Zurück. Es zieht dich osmotisch durch die Membran, keine Chance auf Anders oder weniger oder drumrum (jedenfalls nicht grundsätzlich). Weg ist weg, in jeder Hinsicht. Dahingehend ist das Lösen eine Einbahnstraße. Und kein Zurück heißt auch, man muss weiter. Für mich ist das jedenfalls ein Müssen, weil‘s im Alten zunehmend weniger erträglich wird. Dieses Ziehen und gleichzeitig nicht wissen wie neu und die Sorgen des menschlichen Lebens, das ist schon ein Brett. Dennoch. „Auch andere lösen solche Dinge. Stell dich nicht so an.“ kommt mein Verstand immer wieder um die Ecke. 

Heute habe ich mich erinnert an die Schmerzen des Lösens, als ich sie bei jemand anders sah. Ein fassungsloses aufgewühltes erschüttertes und die Tränen wegwischendes Bündel auf der Couch. Mein Freund löst gerade auch. Ähnliches Spiel. Ehe, Kinder, Haus, Job. In der Begleitung mit Reiner kamen Themen aufs Plateau über die gestrickten Abhängigkeiten, das sich Anpassende, das massiv unterdrückte Selbst. Mein Freund sah seinen ganzen Film, die ganzen selbstgebauten Fallen, die Schikanen im Außen, die nicht gerade hilfreichen „Musst halt mehr und besser machen“ Muster, die verpassten Kreuzungen, die unendlich verzweifelten und wieder und wieder weggedrückten Momente, um kurz darauf weiter ins Funktionieren auszuweichen. Er sah und fühlte seinen Film, die ganze ungeschönte Geschichte und schüttelte den Kopf und weinte.

Da hab ich mich erinnert. Vor 2 Monaten ging es mir genauso. Kurz bevor ich Reiner angefragt habe für eine Begleitung. Da lief mein Film. Und zwar in meinen Eingeweiden. Weil Lösen, und das ist der Punkt von oben, einhergeht mit Erkennen der ganzen ungeschönten Wahrheit. Nicht die Infos, die sind nicht neu. Erkennen quasi mit den Zellen. Den ganzen eigenen Mist. In einer brutalen Klarheit. Kein Relativieren möglich. Nicht, dass man es nicht trotzdem macht, aber es ist nur ein müder Versuch. Die Wahrheit, meine Wahrheit zu sehen, zu fühlen, war so schmerzhaft, so erschütternd, so bewegend. Mir wird schwindlig, wenn ich daran denke. Ein Durchfühlen dessen, was ich mir selbst nicht eingestanden habe. Der ganze alte Mist. Selbst-Verstümmelung. Es tat brutal weh. 

Danach war‘s vorbei. So vorbei, dass ich es vergessen hatte, bis ich heute meinen Freund auf der Couch sah in genau diesem Schmerz. Und ich sagte damals noch, dass er sowas wohl auch erleben würde. Ich musste vorhin lachen und mitweinen. Aus Mitgefühl und weil ich ja weiß, es verbrennt nahezu restlos.

Für mich ist das eine der elementarsten Erfahrungen und Gefühlszustände im neuen Sein. Brutal und lösend. Ich hatte geweint, richtig und viel geweint. Ich war wochenlang zittrig und wusste sehr genau, wo meine Magengrube ist. Verdammt tat das weh. Dieses Sehen und Fühlen des eigenen alten Mists in all seiner Mistigkeit. Und die eigene Rolle darin, das Ringen, das Absaufen, das Weitermachen. Ich würde das heute nicht einen einzigen Tag mehr aushalten und frage mich, wie ich das so lange konnte. Das Fühlen, so schwer es war, war Erkennen, war Lösen. Das weiss ich halt erst jetzt.

Was auch abfiel, war die ständige Anpassungsleistung dessen, was ich noch halb schlafend schon fühlte an das, was mein Verstand mir sagte, wie es doch „schon ok“ und „normal“ sei. Was für eine Energieverschwendung! 

Mein persönliches Thema in dem Zusammenhang war die endlos Be- und Überlastung, das Funktionieren bis zum Umfallen als Mutter eines kleinen Kindes mit einem zermürbend pennenden Kindsvater (Pardon) - Und immer wieder rein in die nächste Sch(l)afschleife. 

Ich stelle den Text, den ich damals an Reiner geschrieben habe, hier gekürzt rein. Weil ich es nicht mehr gut zusammenfassen kann und vor allem für die Mütter hier:

Ich habe mich vor ein paar Wochen noch mal mit dem Thema Mental Load (verwende es als Sammelbegriff für jede Form der unausgewogenen Lastenverteilung in Familie und Beziehung) beschäftigt. Viel mehr mit Erfahrungen von Müttern dazu. Es ist ein brennender Schmerz in mir, für den ich von aussen Ausdruck suche. Vor ein paar Wochen habe ich einen Roman gelesen / als Hörbuch gehört (Anm. und unbedingte Empfehlung: „Die Wut, die bleibt“). Der beginnt damit, dass eine Mutter «einfach so» beim Abendessen aufsteht und vom Balkon springt, als ihr Mann fragt, ob es kein Salz mehr gibt. Daraufhin springt ihre kinderlose beste Freundin behelfsmässig ein, deren Kinder und Haushalt zu versorgen «bis eine Lösung gefunden ist». Sie führt dabei Gespräche mit der Gesprungenen und entdeckt immer mehr all die Details, Lasten und Minijobs, die jene geleistet hat als Allround-Servicekraft ihrer Familie – während sie darin absoff. Gerade noch so viel über der Wasseroberfläche hängend, dass es am nächsten Tag weitergehen kann. Aus der Übergangslösung der Unterstützung in einer Notsituation wird ein Dauerzustand, aus dem die hinterbliebene Freundin kaum noch rauskommt – Es ist einfach zu einfach und zu bequem für die anderen, um etwas zu ändern. Sie ist am Ersaufen und am Entsetzen, wie es WIRKLICH war und ist und sie es selbst früher bei ihrer toten Freundin heruntergespielt hatte. Die Worte in der Geschichte sind sehr direkt, sehr unverblümt und ohne jede Relativierung. Alle Relativierungen der Figur im Buch relativieren sich schnell als Schönfärberei. Die Mutter ist aus dem Leben gesprungen – nur um Ruhe zu haben. Die nächste füllt sofort die Dienstleistungslücke, alle anderen bleiben mit sich beschäftigt. Es berührt mich so sehr. Die beschriebenen Emotionen, die Belastung, die immer wieder Illusionen auf Besserung, das Verstetigen der eigl. Übergangslösung, das zu erschöpft um sich zu wehren, die Ambivalenz zwischen Selbsterhalt und Fürsorge für die kleinen Kinder. Die Sprache ist nicht schick, nicht «ja, aber», sie beschreibt einfach den ganzen Scheiss wie er ist. 

Das Buch hat mich in dem Moment ausgedrückt. Ich weine gerade schon wieder. In meinem Bauch ist ein riesiger Kloss. Ich hatte mir das Ausmass der Belastung selbst aufgezählt, aber es mir nicht abgenommen, mich selbst relativiert, weiter funktioniert über jede Grenze hinaus – relativierend mit Gedanken wie, ich hätte ja nur ein Kind, der Vater sei doch liebevoll mit dem Kind, andere haben noch ganz andere Nöte. Ich habe das gemacht, was im Buch alle anderen machen bei mir selbst – Ich hab mir nicht geglaubt. Dabei habe ich selbst so oft daran gedacht, einfach nicht mehr nach Hause zu gehen, mit dem Auto einfach geradeaus zu fahren, zu springen. Hauptsache weg, Hauptsache Ruhe. Das Buch war wie mein eigener Film. Die ganze Scheisse als genau so beschissen beschrieben. Ich konnte nicht mehr weggucken. Das Gefühl in mir habe ich versucht zu beschreiben. Es war nicht Trauer, nicht Wut, nicht Frustration. Es war eine Mischung aus allem und viel tiefer Sitzendes. In meinen Eingeweiden. Wie die totale Selbstaufgabe. Lebensaufgabe. Ultimativ.“

Ich bin zwar weder Mutter noch Vater, aber ich habe eine Ahnung, wie es dir geht. Der Schmerz ist unausweichlich und es kommen immer mehr Sachen an die Oberfläche, wo man sich irgendwann denkt, "jetzt muss doch gut sein, ich kann nicht mehr". So ging es mir zumindest oder geht es mir immer noch, wenn sich ein Teil mal wieder ununterbrochen durch die Haut bohrt. Man kann da nichts weiter tun als diesen Schmerz geschehen zu lassen. So sehr er weh tut und auch nervig ist. Für mich ist es manchmal so, dass der Verstand einherkommt und mir sagen will: "Jetzt ist genug gefühlt, das brauchst du jetzt nicht anschauen." Doch wenn er gerade da ist, ist es das einzig richtige, ihn so zuzulassen, wie es möglich ist. Es kommen auch andere Phasen, wo das Leben wieder absolut geil ist, wo die Blüte des Genusses eine Augenweide ist und man nicht anders kann, als in die Luft zu springen. 

Ich bemerke auch in meinem Umfeld, wenn ich längere zeit mit jemandem Zeit verbringe ändert sich etwas gewaltiges in seinem Leben und er weiß nicht mehr, wo vorne und hinten ist. Das passiert aber nur den Leuten, die bereit sind, die Wahrheit zu erfahren und so, wie ich das von dir lese, bist du sowas von bereit. Du nimmst alles auf dich, weil du weißt, dass es geschehen MUSS. Und ich glaube, dass es als Mutter noch eine Stufe intensiver abläuft, da man auch einen Teil Verantwortung für ein neues Geschöpf in dieser Welt auf sich nimmt. 

 

Zu erkennen, dass man sich Selbst verstümmelt hat über einen langen Zeitraum, das tut am meisten weh, bei mir war es letztens so, dass ich gemerkt habe, dass ich mir den Freiraum nie erlaubt habe, der mir (schon lange) zusteht. Ich war im selben Muster wieder und wieder gefangen, weil ich dachte, ich könnte nicht für mich selbst sorgen, ich wäre nicht souverän (auch wenn ich das rational schon längst gerafft hatte, es war wie ein unwiderrufliches Gesetz in mir, dass ich niemals alleine in dieser Welt zurechtkommen kann/darf) . Ich musste so lange auf Abhängigkeit der der anderen, bis ich einfach gemerkt habe, dass ich selbst am besten weiß, wie das Leben aussieht und mir keiner mehr etwas vormachen kann. Und diese Erkenntnisse sind nun mal mit Schmerzen verbunden, das erkennen, was man sich selbst die ganze Zeit angetan hat, tut am meisten weh und ist gleichzeitig die absoluteste Befreiung der eigenen Grenzen, die man sich selbst gestellt hat.

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Liebe Simone,

deine Geschichte schreit nach einer Fortsetzung. Ich weiß zwar, wie es weiter gegangen ist, aber die anderen nicht. Kaum zu glauben, dass das erst vor zwei Monaten war, denn geändert hat sich alles, und dann noch einmal.

Lieber Paul,

Zu erkennen, dass man sich Selbst verstümmelt hat

das ist ganz wesentlich. Das habe ich gemach, das hat Simone gemacht, und das hast du gemacht. Und ich kenne praktisch niemanden, der es nicht gemacht hat. Weil wir ewig die Grandiosität des Neuen nicht glauben woll(t)en. Da sitzt ganz tief ein Glaubenssystem, das sagt: „Zu schön, um wahr zu sein."

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Du hast vollkommen recht, Paul. Es ist egal, ob man Mutter oder Vater ist. Bei mir hat es sich in diesem Lebensbereich besonders gezeigt, gleiches gilt für andere Verkrümmungen, als ich noch keine Kinder hatte. Und ja, dieses Verbiegen und Krümmen zu sehen, fand auch ich das schmerzhafteste. Und den eigenen Anteil, das immer tiefer rein an den ja durchaus vorhandenen Abbiegungen statt raus da. Die Stärke der Muster und wie weit sie an mir selbst vorbeigehen. Das ist schon irre. Zumal ich auf einige dieser Muster bis vor nicht langer Zeit auch noch stolz war. Ich verstehe das natürlich wieso und weshalb, dennoch kommt es mir heute absurd und masochistisch vor. Diese ganzen Unsinnigkeiten und Dysfunktionalitäten muss man erst mal klarkriegen. Musste ICH klarkriegen. Dabei ist der Film simpel und platt gestrickt - aus heutiger Sicht.

Das Gefühl selbst, Schmerz oder wie auch immer, ist einfach sehr echt. Sehr genuin und unglaublich bewegend. Ganz tief, fast organisch. Schmerz trifft es gar nicht. Es hat Geschmäcker von allem Möglichen. Wut auch. Es ist, als hätte ich erst mal wirklich gefühlt, was auch vorher schon da war, nur eben schnell wieder weggesegelt. Als nähme sich das in dem Moment des Erkennens allen Raum. Aber richtig leidvoll finde ich es gar nicht. Es lähmt mich nicht oder deprimiert mich ins Matte, wie ich es von den alten Emotionen kenne. Es ist intensiv und danach geht es. Wie gesagt, ich hab’s ja wirklich vergessen zwischenzeitlich. Das ist auch so etwas im neuen Fühlen. Es hat seine Intensität, und es geht. Ich fand’s nicht schön, aber „aushalten“ musste ich es auch nicht. Es stimmte ja völlig. Ich glaube, ich habe in der Zeit tausend mal die gleichen Sätze gesagt. Immer kopfschüttelnd. Und geflucht habe ich. Man sollte parallel vielleicht nicht oder erst recht McKenna lesen. Das enthemmt ziemlich ;o) Die Gefühle in der alten Unklarheit finde ich jedenfalls viel schwieriger. Insbesondere weil immer der Drang zum Tun bei gleichzeitiger Deprimiertheit ein echter Energiefresser ist.

Das ist natürlich leicht gesagt. In der Zeit selbst wars schon eine ziemliche Nummer. Aber eben auch eine echt elementare Erfahrung von Erkennen und (Ver)Fühlen. Am Ende um einiges leichter. 

Die nächste Recyclingrunde wird kommen…

 

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Ach ja, und Begleiten hilft ungemein. Ich meine wirklich ungemein. Kein Vergleich zum DIY. Bzw. dauert letzteres wahrscheinlich deutlich deutlich länger, das zu verstoffwechseln. Und ist mühsamer. Ich habe mich 40 Jahre gequält mit diesen Dissonanzen, richtig gequält. Ich habe keine Zeit mehr zu verschwenden. Ich will keine Werbung machen, ich finde den Unterschied nur eklatant. Monate vs. Wochen.

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Bzw. dauert letzteres wahrscheinlich deutlich deutlich länger [...] Und ist mühsamer

Und lässt dich unter Umständen in die falsche Richtung laufen, wenn du dich an den Anfang jener Begleitung erinnerst.

Das ist keineswegs außergewöhnlich, vielmehr natürlich. Ja, du warst erleuchtet, hast sensationell klar gesehen und warst in diesem Zustand einigermaßen gefestigt. Du hattest allen Grund, deiner Wahrnehmung zu vertrauen und dich von deinen Erkenntnissen leiten zu lassen. Aber es kamen auch „Erkenntnisse", die keine waren. Du warst in einem Ausnahmezustand, überwältigt von deinem unumwundenen Eingeständnis dir gegenüber, dass du dir lange Zeit in diesem Punkt (Überlastung) etwas vorgemacht hast. Du warst geistig, emotional und körperlich völlig durch den Wind. Man zeige mir den Menschen, der in so einer Lage klar sehen kann. Den gibt es nicht.

Und schließlich kann sich der Verstand als Erkenntnis verkleiden und tut es auch. Er kann sich als Göttlichkeit verkleiden und tut es auch. Wenn du ruhig und ausgeglichen bist, merkst du das freilich sofort, weil die Tiefe der Seele fehlt. Aber in dieser Lage, in der du warst - unmöglich.

Und generell für alle: Es ist normal, dass nach der Erleuchtung so richtig große Problembrocken auftauchen. Das sind die, an die sich der Mensch vorher nicht dran gewagt hat. Aber jetzt muss das raus, es hat keinen Platz mehr im neuen Menschen. Paul kann ein Lied davon singen. Und ich natürlich auch. Bei mir war es zu allererst der Selbstwert damals, und ich bin auch am Boden gelegen.

Ach, Ich kann immer noch Romane darüber schreiben, wie sehr es mich gequält hat. Die ganz tiefen Brocken kommen jetzt erst oder seit ein paar Monaten an die Oberfläche, davor hab ich mich gar nicht getraut hinzugucken, da war flüchten die einzige Option. Und auch der Verstand, der sich als große Göttlichkeit ausgegeben hat, wurde oft Glauben geschenkt. Gerade die Jetzige Zeit zeigt mir nochmal sehr sehr deutlich alte Muster auf, die ich einfach als normal hingenommen habe. Wie du sagst Reiner, es wäre ja zu schön um wahr zu sein, also setze ich mich lieber weiter mit Problemen der alten Welt auseinander. Da weiß ich wenigstens, wie ich damit umgehe und schon habe ich einen Kreis geformt in dem man so lange verweilt, bis man den ganzen Bus an die Wand fährt :D 

Naja, wie dem auch sei, sobald man die einzig wahre Stimme von all den anderen differenzieren kann, kommst du nicht drum auf sie zu hören und dich in die Schmerzen zu begeben, die du eigentlich abgehakt hast und "nicht mehr haben wolltest". Allerdings ist es bei mir auch ein anderer Schmerz, der sich breit macht, wenn ich Sachen erkenne. Es ist wie ein nerviger Klumpen, der die ganze Zeit versucht, sich irgendwo festzuhalten, obwohl seine Zeit längst gekommen ist. Das macht es nicht leichter, man kann die alten Anteile nur zulassen und dann loslassen, man kann sich nicht über sie stellen oder so tun, als hätte man sie nicht mehr. Wenn sie erscheinen, dann sind sie eben da. 

Und gerade, wo ich wieder eine ruhigere Zeit im außen habe, schießt mir alles hoch, was ich so lange nicht erkannt und gesehen habe und ich kann es nur geschehen lassen.

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Ich danke euch total für eure Beiträge und Mit-Teilungen. Ich kann gar nicht glauben, dass ich das vergessen habe! Ich hab mir fast die Nägel abgekaut und bin wie eine Irre auf und ab gegangen vor mich hinmurmelnd. Dann wieder geweint, als ob sich eine Schleuse öffnet, dann war‘s wieder gut. Ich hab nach Lösungen gewühlt und neben einfachen „echten“ mir so viel Kram ausgedacht, den ich für wirkliche Lösungen hielt. Einfach weil dann mal Ruhe war. Bis zur nächsten Schleife im alten Bus ;o)

Mein Freund steckt da gerade drin, und das liebevollste, das ich tun kann, ist, ihn genau so zu lassen. Was heißt liebevoll. Es bringt ja nichts, ich würde nur stören. Reiner hat mir mal ganz am Anfang gesagt, lass die anderen in Ruhe. Die sind genug mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt. 
 

Ich erkenne jetzt in dem anderen und in dem, was du schreibst, Paul, wie intensiv und raumfüllend dieser Prozess ist, diese Transformation. Es beschäftigt mich im Grunde vollständig. Ich packe trotzdem Pläne drauf und Fantasien und „Interessen“ und Leidenschaften, von denen ich noch gar nicht weiss, was davon echt und was davon Beschäftigung. Ich merke es an meinen Knochen, am Pfeiffen in meinem Ohr. Das habe ich zwar schon immer bzw. sehr lang, aber es ist nicht mehr hinnehmbar. Es wird unerträglich. Also weg mit den Ideen und Interessen. Zu viel Ablenkung, zu viel Druck, der dann doch wieder entsteht. Dauerspannung. Mein Rücken hat das längst kapiert. Ich tue mich da deutlich schwerer.

Selbst mein Freund und ich haben kapiert, dass wir uns gegenseitig ablenken. Die Muster von „normal“ sind schon längst am Laufen. Gespürt haben wir’s schon länger, klar wird’s erst jetzt. Also auch das eher lassen, wieder Abstand nehmen. Der Verstand, der Fiesling, schickt gleich ne Palette Emotionen los. 

Leute, mir hilft der Wein. Ich hatte kurz überlegt, ein Asyl für Erwachte auf Muster-Turkey in schwierigen Transformationsphasen zu gründen. Mit Vollpension und Wäschewechsel. Vielleicht wird ja was draus ;o)

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Eine Anekdote zu Mustern und deren Nützlichkeit will ich noch erzählen. Ich war letzte Woche bei Freunden Haus und Katzen hüten auf La Palma. Dafür kann ich da in der Zeit wohnen. Ich wollte es wieder besonders gut machen und hab den Sesselüberwurf abgezogen, um ihn „richtig schön ordentlich zu waschen“. Also eingeweicht das Ding und die Waschlauge danach in einen Ausguss gekippt. Was ich nicht wusste: der Ausguss ist mit dem Gartenteich verbunden. Am nächsten Tag waren alle Goldfische hinüber. So viel zum Programm des überguten Gastes. Meine Lernkurve darin ist erschreckend flach und nun auch noch fatal.

Man sollte seine angewöhnten Programme echt mal als Cartoon vor sich ablaufen lassen. Wirklich erfrischende und erschreckende Realsatire!

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Liebe Simone, ich kenn mich jetzt grad nicht aus. Sprichst du in den ersten beiden Absätzen von jetzt oder von damals vor über zwei Monaten?

Ja, Wein tut gut. Weiß ich doch schon lange. smiley

Die Geschichte von La Palma gefällt mir. smiley Ich bin schon vor langem draufgekommen, dass es nur Probleme bringt, wenn ich ungefragt anderen helfe oder ihnen Gutes tun will. Deshalb lasse ich das schon lange bleiben, auch wenn die anderen manchmal verärgert sind deswegen.
Und das mit der flachen Lernkurve kenne ich nur allzu gut. Erst vor wenigen Tagen habe ich es mir wieder gedacht - und darüber gelacht. Ich weiß aber jetzt den Zusammenhang nicht mehr.

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Ich spreche, was mich betrifft, von damals vor 2 Monaten. Durch G* ist das gerade ein aktuelles Thema und eine Reflektion von mir auf die eigene Waschtrommel, Intensität und Energieverbrauch usw. Es tut gut und ist interessant sich zu erinnern. Ich bin überrascht, wie sehr und wie schnell ich das vergessen hatte, dass ich ja selbst vor Kurzem ziemlich am Entschlacken war, nicht essen konnte und nicht schlafen - Und wie ich jetzt weiss mit meinem Verstand Lösungsmikado gespielt habe. Es hilft mir, das nun von außen im Außen und damit auch in mir zu sehen. Es bewegt dann noch mal anders.

"Lass die anderen in Ruhe. Die sind genug mit ihren eigenen Gefühlen beschäftigt."

Wie wahr, wie wahr. Man hat manchmal aufgeregt. Man hat ganze auf dem Silbertablett und kann sie nicht teilen, wen die anderen es nicht wollen. Und selbst wenn, gab es bis jetzt sehr wenige, die damit was anfangen konnten. Jetzt gibts wieder so eine Situation, wo ich gerne mehr sagen würde, aber ich weiß halt einfach, dass es nichts mehr bringt/ bzw. vorbei erscheint.

Wein ist echt wunderbar, da kann ich nur zustimmen😉

 

Dieses "gut sein wollen" und etwas beweisen wollen, da hab ich letztens und in jetztiger Zeit immer wieder bemerken können. Entweder wollte ich mir etwas beweisen oder anderen Menschen oder auch einfach beides. Ich wollte zeigen, dass ich etwas kann, dass ich anpacke und dass ich wirklich akribisch bin im Leben. Wenn ich jetzt darüber schreibe muss ich fast loslachen. Akribisch, dad passt ja so gar nicht zum göttlichen. Es ist wichtig für mich, diese beiden Ansätze zu differenzieren. Auf der einen Seite hat man Ideen und will etwas umsetzen und da gibt es Phasen, wo man richtig ackert und auf der anderen Seite kann man sich darin verlieren oder man fängt an, Pläne zu schmieden die auf dem getanen aufbauen und das funktioniert immer weniger.

Jeder Plan kann hochkant die Klippe runtergeworfen werden und wenn eine Situation kommt, wo das Rationale und Organisatorische gefragt ist, dann hat das Göttliche auch nichts dagegen, dass der Verstand dafür benutzt wird.🤠

 

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Ich habe totale Mühe, das Ideen entwickeln und umsetzen und Impulse aus der Kreativität NICHT in Pläne zu übersetzen. Bzw. weiss ich nicht, wo Göttlichkeit aufhört und menschliches Planen beginnt.  Also. Ab wann ist ein Plan ein Plan...?! Reiner hat mir neulich gesagt, es gibt menschliche Leidenschaft mit viel Euphorie, Feuer, das einen aber auch ausbrennt und göttliche Leidenschaft, die keine Mühe im Sinne mühsam kostet. Ich brenne bei so ziemlich allem, auch aus. Auch bei dem, was ich sehr gern mache. Null Dosierung, null Gefühl für den Übergang vom Tun zum Machen.

Ich biete übrigens Tun und Machen als Begriffe an. Ich komme immer wieder ins Trudeln mit "nichts tun". Weil das ja nicht heisst, nicht aktiv zu sein, Dinge zu regeln, die alt sind und weg gehören, nichts zu tun allg. Also habe ich das "Machen" danebengestellt, das für mich das "um zu" meint, das "Agenda Verfolgen". Eben etwas MACHEN wollen. Ich komme sonst immer ins Eiern mit den Worten und verbastel dann in meinen Mails so was wie "tun, aber nicht tun. Du weisst schon". Ich habe da so viel an diesen Worten gekreiselt...

Jedenfalls sind menschliche und göttliche Leidenschaft und ihre Differenzierung grandiose Ansätze, um da mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Ich wünsche mir dazu beim Erleuchtungs-DJ Reiner mal einen Song, ehm, Blog.

Und Paul, ich würde mich mega freuen, wenn wir den Wein mal zusammen trinken und uns irgendwann mal in echt begegnen.

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Also ich schreib einmal so vor mich hin zum Tun und zum Planen.

Erstens, vielleicht hilft es dir, Was meine ich mit Nichtstun? noch einmal zu lesen. Du hast das damals auch kommentiert und gemeint, dass dir das jetzt total klar sei.
Nichtstun bedeutet also, nichts zu tun, um etwas zu erreichen. Also handeln ohne Agenda, ohne um zu. Kein Ziel, kein Plan, Tun um des Tuns willen, Erschaffen um des Erschaffens willen. Der bewusste, göttliche Schöpfer erschafft aus Freude am Erschaffen, nicht um etwas zu erreichen. Sobald eine Agenda ins Spiel kommt, ist alles im A... . (Tun = machen = erschaffen.) Diese Art von Tun ist niemals auslaugend, niemals Kräfte raubend. Nichtstun kann auch sein, dass du tatsächlich nichts tust, gar nichts.

Zum Planen. Wenn du ein Haus baust, ist es aus praktischer menschlicher Erfahrung sehr sinnvoll, mit dem Keller, dem Fundament zu beginnen. Dann das Erdgeschoss usw. Dass du die Stellen freilässt, wo Fenster oder Türen hinkommen sollen. Insofern folgst du einem Plan, der sich rein an praktischen Überlegungen orientiert, die der Tatsache der physischen Existenz folgen.
Wenn ich ein Buch schreibe, beginne ich mit dem Titel / Untertitel, fahre mit dem ersten Kapitel fort, worauf alle weiteren folgen. Am Ende entwerfe ich das Cover, bringe alles in die richtigen Formate und schreibe am Ende die verschiedenen Buchbeschreibungen, Leseproben usw. Auch ein praktischer Plan. Theoretisch kann es sein, dass ich in Nachhinein Kapitel umsortiere. Ist aber noch nie vorgekommen, weil das komplette Gerüst samt Inhalt schon da ist, bevor ich zu schreiben beginne. Das entsteht in der Regel binnen Minuten, und das ist der eigentliche schöpferische Akt. Der Rest ist Handwerk.

Menschen machen in der Regel aber etwas anderes: sie planen in der Zukunft. Sie planen, in zwei Jahren mit dem Hausbau zu beginnen. In der Zeit von jetzt bis in zwei Jahren entstehen dann Luftschlösser, die zu einem Großteil nie gebaut werden. Während der zwei Jahre stecken sie völlig unnötig viel Energie in die Luftschlösser. Und sie sind immer an Hinterherrennen. Sie jagen ihren Plänen nach anstatt zu leben. Sie sind natürlich total unflexibel, weil sie einen Plan haben. Sie sind gebunden durch ihe Pläne.
Das ist das, was ich nie mache. Ich habe keine Pläne für die Zukunft. Es gab Ausnahmen. Manchmal habe ich Pläne für Bücher gemacht, die ich in der Zukunft schreiben wollte. Das waren die Bücher, die ich nie geschrieben habe. wink

Du warst Projektleiterin. Hast du auch Jahrespläne gemacht, die festgelegt haben, welches Projekt wann realisiert werden soll? Hattest du dann noch Spielraum für etwas anders? Oder war es nicht vielmehr so, dass du noch mehr gearbeitet hast, wenn etwas anderes außerhalb der Pläne zu tun war? Ziele und Pläne quetschen das Leben aus dem Leben raus. Das Leben verläuft - zum großen Glück - nie nach Plan.

Zur menschlichen und göttlichen Leidenschaft. Es fällt mir sehr schwer, auf Auftrag etwas zu schreiben. Das kannst du sicher sehr gut nachvollziehen. Und wenn ich darüber schreibe, wird es kein Blogeintrag, sondern ein Kapitel in den Lehren im Hauptkapitel Schöpfung. Aber du hast das doch schon erfasst. Wir haben ja darüber gesprochen. surprise

Ich hatte mit dem Thema  "nichts tun" und all den Worten mit verschiedenster Bedeutungen auch einen Totalausfall. Vielleicht musste er so kommen, wer weiß aber ich war auch in einer Phase, wo ich nur rumgeeiert bin. Von hier nach da, nie was gemacht, was ich wirklich aus Leichtigkeit und Leidenschaft erschaffe. Ich hatte auch einen Plan, sogar einen absurden. Ich hatte einen Plan anzukommen. Irgendwo, im Paradies, bei den richtigen Leuten oder was weiß ich. Ich wollte insgeheim, dass es alles ao ablaufen soll, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber es kam nie so. Ich brauchte heftige hardcore verdammt lange, dieses ganze Konstrukt des Vorherplanens in die Tonne zu kloppen. 

Seitdem kommen wieder Sachen zu mir, es ist irgendwie nichts mehr zum aus der Haut fahren, weil eigentlich ist es wirklich Normalität, dass z.B. die Grundbedürfnisse gedeckt werden.  

Aber ich musste mich erst vom ganzen Plan lösen. Jetzt hab ich keinen Ort mehr, wo ich hin will, kein Ziel mehr, was mich in eine gewisse Richtung treibt. Ich nehme immer das, was halt gerade im Leben ist und das ist wundersam. 

Ich sag jetzt immer: einfach machen.

Weil mein Macherdrang so hoch ist, es ist mir praktisch egal ich lieb gerade alles. Auch wenn das Umfeld manchmal komisch einherblickt und denkt, ich müsste mir das die ganze Zeit einreden, um es zu glauben (genauso wie, dass das Leben einfach geil ist), merke ich dadurch auch, dass wieder eine größere Veränderung in meinem Leben stattfinden wird. DOCH da greife ich absolut nicht an, das weiß ich jetzt, dass das nicht meine Themengebiet ist 😉

In mir ist auch eine Idee, welche sich auf das Zusammenkommen Erwachender und Erleuchteter und all denen, die einfach das Leben erleben wollen, bezieht. Einen Ort, wo all das aufgebaut wird von den Leuten, die Bock haben, mitzumachen. Jeder bringt so seine Ideen rein. 

 

Die Sache mit dem Wein klingt echt gut Simone, wir können uns gerne mal so in Real life sehen :D

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Nichts tun ist nichts zu tun, aus dem tiefen Wissen heraus, dass man nichts tun muss. Man muss nichts tun, um Dinge in Bewegung zu bringen, um etwas zu erreichen. An die Stelle des Tuns tritt das Wählen.
Adamus nennt das benching, ein Begriff, der mir auf Anhieb gut gefallen hat. Einfach nur auf einer Parkbank sitzen und die Welt durch sich durch ziehen lassen. Dabei erlebt man so ziemlich alles und tut dabei absolut nichts. Zum Nichtstun / benching braucht man eine gute Verbindung zu sich selbst, sonst tut sich da eher wenig.

Ich wollte insgeheim, dass es alles ao ablaufen soll, wie ich mir das vorgestellt hatte.

Nein, wie sich dein menschliches Selbst das vorgestellt hatte. Darin liegt das Missverständnis.

Ihr beide wollt immer wieder etwas erreichen, und da beginnt das Planen, das Tun und das sich Auslaugen. Ich schreibe mir die Finger wund um zu sagen, dass es nichts zu erreichen gibt. Es wird nicht gehört. Ich kenne euch beide und weiß zu einem großen Teil, wie ihr euch selbst gepeinigt habt, um etwas zu erreichen. Das sitzt tief in der menschlichen Natur drin, deshalb ist es so schwer, nichts erreichen zu wollen. Aber für Erleuchtete in der Neuen Energie geht das nicht mehr. Und da weiß ich ganz genau, wovon ich schreibe. wink

Jetzt habe ich mal wirklich nichts getan. Du sagst es Reiner. Mir wurd so vieles klar. Ich hab mir das wahre Göttliche Leben gar nicht erlaubt. Es ist, wenn man es so sagen kann, das absolute Gegenteil vom normalen menschlichen Leben. Keine Konzepte, kein Plan, wirklich nichts, es reicht, das man ist​​​​Ich hab es wieder gespürt. Dieses echte Leben, was ​​ich bin. Unglaublich. Ich hatte die letzten Jahre nicht den Mut dazu zu stehen und habe immer wieder mit alten Themen gehadert, obwohl sie längst überfällig waren. 

Die wahre Schönheit braucht keinen Grund für die Existenz. Es ist wieder alles egal geworden. Jeder Plan ist so fucking hinfällig, ich wollte wirklich etwas erreichen. Ich wollte ein normales Leben führen und komischerweise ging das nie :D

Es ist alles viel einfacher als ich angenommen habe, man muss sich gar nicht abrackern, man muss gar nicht das machen, was einem keinen Spaß macht, nur weil alle meinen, das gehört auch zum Leben dazu.

Ich konnte es nicht fassen, dass diese Ansicht des Lebens KOMPLETT konträr zu allen anderen Ansichten ist. 

Null Übereinstimmung, du siehst das Leben aus einer ganz anderen Perspektive. Wie lange ich das nicht mehr gesehen habe. Es war immer ein bisschen da, aber ganz aufleuchten lassen wollte ich es nicht. Da hatte ich zu viel Angst, zumal ich bei jeder kleinen Auseinandersetzung den absolutesten Gegenwind erfahren habe und ich irgendwann damit aufgehört habe und resigniert bin. Ich konnte nicht ganz dazu stehen, dass ich erleuchtet bin und dass es eine andere Welt gibt, als die meisten kennen. Alleine diese Worte, Erleuchtung, göttlich, Bewusstsein etc. Die waren alle belastet. Aber es ist die Wahrheit. Die kam schon die ganze Zeit aus mir ich habs bloß nicht wahrhaben wollen.

 

Du musst wirklich nichts tun. Einfach sein und die Welt ist in Ordung. Auch die Gedanken kommen und gehen, die sind gar nicht so wichtig. Alleine das du bist verändert alles um dich herum. Ich danke dir, dass du dir hier die Finger wund geschrieben hast. Mir war klar, dass es ein anderes Leben für mich gibt, aber dass es ABSOLUT NULL Zusammenhang zwischen dem normalen Leben und dem wahren besteht, klang doch immer hart absurd. 

Ich habe richtig Lust bekommen öfter nichts zu tun und einfach das Leben wahrzunehmen, da kommen die Sachen ganz von alleine :)

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Du hast es erfasst, Paul. Ja, das neue Leben ist so ziemlich das Gegenteil vom alten. Die neue Welt ist eben wirklich neu.

Es gibt da eine schöne geflügelte Aussage: „Hör auf, Dinge zu tun, die du nicht tun willst." Wenn du diese Aussage genau betrachtest und auf alles Tun in deinem Leben anwendest, bleibt kein Stein auf dem anderen. yes

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Oh man, Paul, wie wundervoll!

Ich schrubbe mich noch ab am Tun und zu viel und nicht meins und durchkratze sehr mühsam überhaupt erst mal die Dynamik meines „normalen Tuns“, das mich so fertig macht und ich es im neuen Bewusstsein nicht mehr ertragen kann. Ich beginne erst mal zu sehen, welchen Mist ich tue und meine, ich mache das ja sogar gern. Dabei grinse ich nur anders dämlich beim Wurschteln in gleicher Manier. Es ist ganz verrückt. Wirklich verrückt. Vorgestern habe ich auf der Terrasse meines toten Nachbarn Unkraut gerupft. Und glaubte, das ist ein Impuls und ach so kreativ gebe ich mich dem freien Zupfen hin. Der ist seit einem Jahr tot! Da wohnt keiner mehr! Es wäre zu peinlich zu erzählen, wenn‘s nicht so komisch wäre.

Es dämmert langsam, würde ich sagen. Aber Licht ist noch echt weit. Ich freue mich mega für dich und nehme dich glatt zum Vorbild. Cheerio!

Ach Simone, ich hab auch noch jene "Impulse" in mir. Ich habe ja von meiner Erfahrung erzählt und gerade die letzten Tage waren (nur innerlich) ein wahres Wunderwerk, was ich da erlebe. Es ist einfach anders als alles, was diese Menschliche Welt zu bieten hat und mein Gefühl war, ich könnte da jetzt srin verschwinden. Da gibt es so viel zu erleben, das würde aber heißen, dass ich 1. Keine Probleme mehr hätte und 2. Nicht mehr richtig im außen aktiv bin. Also Diese Welt ist so anders, dass von außen so aussieht als ob man nur rumliegt und nichts tut. Aber gleichzeitig passiert so viel im innen, das konnte ich auch nicht wechseln.

"Das darf doch nicht sein, dass ich wirklich längere Zeit nichts tue und die pure Glückseligkeit erlebe. Wo bleibt denn da der Mensch?" 

Solche Gedanken kommen auch und ich lasse mich von Verstandesimpulsen treiben, die nichts mit der neuen Welt zu tun haben. Und gleichzeitig weiß ich auch, dass, wenn ich mehr und mehr in diese neue Welt eintauche, immer weniger vom alten Menschen übrig bleibt, bis er komplett verschwindet. Dort gibt es keine Probleme, nichts hat Bedeutung, es ist nur die Energie die in deinem Körper und außerhalb am schwingen ist. Hört sich banal an, aber dort drinnen zu sein und wieder alles zu spüren, was man ist, Junge, Junge, das ist schon heftig. Also heftig schön, aber auch heftig. Weil du halt merkst, dass dein (alter) Mensch überflüssig geworden ist. Eigentlich schon lange, aber wie gesagt, ich habe die letzten Jahre nicht sehen können, was wirklich ist mir los ist.